7. November 2019 / UNESCO-Welterbe Zollverein
"Sie werden mit Ihren Ideen die Zukunft Europas gestalten!", mit diesen Worten begrüßte Causales-Mastermind Hans-Conrad Walter, Veranstalter vom KulturInvest!-Kongress 2019 / UNESCO-Welterbe Zollverein und Erfinder der Europäischen Kulturmarken-Awards am 7. November die 500 Kulturmanager*innen zur Eröffnung von Europas vielfältigstem Kulturkongress auf der Zeche Zollverein. Mit seiner nachfolgenden Begrüßungsrede setzte er ein leidenschaftliches, kulturpolitisches Zeichen für eine weltoffene, tolerante und experimentierfreudige Kultur in Europa.
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Frau Isabel Pfeiffer-Poensgen, Kulturministerin des Landes Nordrhein-Westfalen, lieber Prof. Dr. Hans-Peter Noll, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Zollverein, liebe Prof. Dr. Ulrike Guérot, liebe Teilnehmer*innen!
„Wenn ich nochmal mit dem Aufbau Europas beginnen könnte, dann würde ich mit der Kultur beginnen“, hat der bekannte europäische Unternehmer Jean Monet bereits vor vielen Jahren proklamiert und uns damit motiviert, Sie alle erstmalig in den größten Ballungsraum Europas einzuladen, der sich in einem rasanten Transformationsprozess von der Industrie zur Dienstleistungsgesellschaft befindet, in dem die Kultur- und Kreativwirtschaft ganz wesentliche Impulse setzt und ganz im Sinne von Monet in eine neue Zeit aufgebrochen ist.
Als Veranstalter danke ich Ihnen herzlichst, dass Sie unserem Ruf gefolgt und aus ganz Europa angereist sind, aus Venedig, Tirana, Plovdiv, Manchester, Krakau, Kopenhagen, Riejka, Katowice, Paris, Brüssel, London, Zittau und Zürich und eröffne hiermit den 11. KulturInvest!-Kongress unter dem vielversprechenden Motto „Aufbruch nach Europa – Transform the Culture in Europe!“
Herzlich willkommen!
Dieser Kongress steht seit 11 Jahren für innovatives Vorausdenken, lebendige Debatten und erfolgreiche Lösungsansätze von materiellen und immateriellen Investitionen in unsere Kultur. Innerhalb von 12 Themenforen zeigen auch in diesem Jahr über 100 namhafte Referent*innen aus Wirtschaft, Kultur und Medien die neuesten Trends und Entwicklungen im Kulturmarkt auf.
Sie als Teilnehmer*innen des vielfältigsten Kulturkongresses in Europa erwarten in den nächsten zwei Tagen lebendige Key Notes von Kulturexpert*innen, partizipative Diskussionsrunden und erfolgreiche Praxisbeispiele in den parallel stattfindenden Foren. Leitfaden in allen Foren des 11. KulturInvest!-Kongresses ist Europa, ein Wort, das in der Sprache der alten Griechen, die unsere Kultur so wesentlich geprägt haben, soviel wie „Weite Sicht“ bedeutet.
Europa, das ist heute eine heterogene Wertegemeinschaft mit kultureller Strahlkraft und Magnetismus zugleich. Die vielfältigen, durchaus widersprüchlichen Werte sind der Humus unserer weltoffenen, toleranten europäischen Kultur, die #Kunstfreiheit garantiert. Aber auch Handel und Wirtschaft haben zur Einigung des Kontinents beigetragen, während religiöser Fanatismus, Nationalismus und Kriege ihn spalteten.
Die Gründung der Montan-Union als wirtschaftliche Grundlage für ein modernes, geeintes Europa, sowie der Transformationsprozess der Industriegesellschaft zur kreativen Dienstleistungsgesellschaft und die zukunftsorientierten Impulse für eine postnationale #Demokratie sind wichtige Meilensteine für ein demokratisches Europa der Bürger*innen.
Ein wichtiger Impulsgeber für diesen Entwicklungsprozess ist der europäische Kulturmarkt, ein heterogener Wachstumsmarkt, der nicht nur aus Kulturanbieter*innen und Kulturpublikum besteht. Dieser spezifische Markt wird durch kulturpolitische Entscheidungen beeinflusst, durch die Kultur- und Kreativwirtschaft ökonomisch, durch Kulturmarketing sichtbarer, durch die Digitalisierung smarter, durch Kulturtourismus lebendiger und sichert sich durch kulturelle Bildung nachhaltig sein Publikum.
Der Kulturmarkt ist durch die notwendigen Förderungen der öffentlichen Hand nicht mit anderen Märkten zu vergleichen, da er durch die öffentlichen Zuwendungen verzerrt wird und nicht ausschließlich ökonomisch betrachtet und bewertet werden kann. Für einen Erfolg im ganzheitlichen Sinne ist ein Austausch auf kultureller, wirtschaftlicher und akademischer Ebene sowie auch eine intensivere europäische Zusammenarbeit der einzelnen Marktsegmente und seiner Akteure nötig.
Werfen wir einen Blick auf die aktuellen politischen Entwicklungen in Europa bedeutet das aber auch, unsere europäische Wertegemeinschaft und die Kultur in Europa durch ein identitätsbasiertes Marketing zu stärken. Denn unsere vielfältige Kultur wird erst in Theatern, Orchestern, Museen, Clubs und Festivals lebendig, die sich als Flaggschiffe, Leuchttürme oder Experimentierlaboratorien sowie als gesellschaftliche und ökonomische Impulsgeber mit ihren trendsetzenden, individuellen Marketingstrategien positionieren.
Damit nehmen Kulturakteur*innen und Kulturanbieter*innen eine gestaltende Rolle im europäischen Entwicklungsprozess ein. Das haben viele europäische Wirtschaftsunternehmen erkannt und Kulturanbieter*innen mit ihrem kreativen Potenzial als interessante Partner*innen entdeckt. Doch welche Auswirkungen haben die aktuell politischen Entwicklungen auf das Zusammenwirken von Kultur, Wirtschaft, öffentlicher Hand und Medien? Und welche politische Verantwortung haben die einzelnen Kulturakteur*innen innerhalb des europäischen Entwicklungsprozesses? Welche kulturpolitischen, ökonomischen und fiskalischen Rahmenbedingungen braucht der Kulturmarkt, um sein Potenzial zu entfalten? Brauchen wir mehr Popdemokratie und Europunk?
Dieser Kongress verspricht Erkenntnisse, Handlungsempfehlungen und Lösungsansätze und bietet Ihnen darüber hinaus die Plattform, um über bewährte und neue Wege des Kulturmanagements, der Kulturfinanzierung und Kulturkommunikation zu diskutieren.
Darüber hinaus laden wir Sie alle heute Abend zur Preisverleihung der 14. Europäischen Kulturmarken-Awards ein, dem wohl zur Zeit avanciertesten Kulturpreis in Europa, mit dem wir die dynamischsten #Kulturprojekte auszeichnen und die außergewöhnlichsten Kulturmanager*innen Europas ehren wollen. Eröffnet wird die Gala von Michelle Müntefering, Staatsministerin für internationale Kultur- und Bildungspolitik beim Bundesminister des Auswärtigen Amtes.
Möglich gemacht haben diesen Kongress allerdings die über 200 Mitwirkenden und die über 50 Partner*innen aus der Wirtschaft sowie die Medien, die diesen Kongress fördern. Ganz besonders bedanke ich mich beim Land Nordrhein-Westfalen und bei Ihnen, liebe Frau Pfeifer-Poensgen für die Förderung, sowie bei Ihnen lieber Herr Prof. Dr. Noll für die großartige Idee, diesen Kongress auf das Bergwerk der Superlative zu holen und damit die europäischen Kulturmanager*innen hier auf dem wohl flächenmäßig größten Kraftwerk der Kulturwirtschaft und Kreativindustrie in Europa in einen Austausch zu bringen.
Bedanken möchte ich mich auch ganz herzlichst bei unseren Premiumpartner*innen RSM Germany, Mihai. media solutions GmbH, SAP, ARTE Magazin, Bayer Kultur, HORIZONT, der FUNKE Mediengruppe und der Kulturpolitischen Gesellschaft sowie bei den Forenpartner*innen Mein Ruhrgebiet, e.on, der E.ON Stiftung, den Meyer Architekten GmbH, der CTS Eventim AG, der Monheimer Kulturwerke GmbH, der Bundesvereinigung für City und Stadtmarketing e.V. und allen weitern Partner*innen.
Und bevor Sie gleich der Hausherr der schönsten Zeche der Welt, Herr Prof. Dr. Noll begrüßen wird, möchte ich mich auch ganz herzlich bei meinem Team, den Kulturmanager*innen Christine Fischer, Jennifer Miethke, Jessy Reichhardt, unserem Produktionsleiter Bernd Bickhove und unserem Regisseur Mike-Martin Robacki sowie bei allen Referent*innen, Moderator*innen, Partner*innen und Dienstleister*innen bedanken.
Bedanken möchte ich mich aber insbesondere bei Ihnen allen für Ihr Kommen. Sie werden mit Ihren Ideen die Zukunft Europas gestalten. Ihre Neugier, Ihre Diskussionslust und Ihre Kontaktfreudigkeit machen den KulturInvest-Kongress zu dem was er ist – die größte Denkfabrik für innovatives Kulturmanagement innerhalb eines weltoffenen Europas!
Herzlichen Dank!