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Hedy Graber, Gala des Kulturmarken-Awards 2015. Foto: causales.

Fachbeitrag

Hedy Graber, Europäische Kulturmanagerin des Jahres 2015

Hedy Graber
Leiterin Direktion Kultur und Soziales des Migros-Genossenschafts-Bundes

Die Kunsthistorikerin Hedy Graber verantwortet seit 2004 die schweizweit tätige Direktion Kultur und Soziales des Migros-Genossenschafts-Bundes in Zürich. In ihren Verantwortungsbereich gehören die nationalen Projekte des Migros-Kulturprozent sowie der 2012 ins Leben gerufene Förderfonds Engagement Migros.

Das vom Migros-Gründer Gottlieb Duttweiler initiierte «Kulturprozent» wird auf der Grundlage des Umsatzes berechnet und ist neben dem kommerziellen Erfolg gleichberechtigtes Unternehmensziel. Das Migros-Kulturprozent ist seit 1957 in den Statuten verankert. Seither investierten der Migros-Genossenschafts-Bund und die zehn Genossenschaften rund 4 Milliarden Euro in die Schweizer Gesellschaft. Der Förderfonds Engagement Migros ermöglicht seit 2012 Pionierprojekte im gesellschaftlichen Wandel und wird von den Unternehmen der Migros-Gruppe als Ergänzung zum Migros-Kulturprozent mit jährlich 9 Millionen Euro finanziert. Mit dem Migros-Kulturprozent und dem Förderfonds Engagement Migros ist die Migros der grösste und nachhaltigste private Kulturförderer der Schweiz.

Kompetenzzentrum mit Schwerpunkten

Die Direktion Kultur und Soziales des Migros-Genossenschafts-Bundes ist ein national ausgerichtetes Kompetenzzentrum. Ausgewiesene Fachleute mit einem internationalen Netzwerk verantworten die inhaltlichen Schwerpunkte und sind für die Programmation der von der Direktion Kultur und Soziales verantworteten Projekte und Schwerpunkte zuständig. Dieses von Hedy Graber stark geförderte Intendanzmodell garantiert hohe künstlerische Qualität und eine regelmässige Erneuerung der Projekte.

Beispielhafter Gestaltungswille und Ideenreichtum

Gemeinsam mit ihren Mitarbeitenden entwickelte und lancierte Hedy Graber in den vergangenen Jahren zahlreiche Projekte und Initiativen. Zentrales Anliegen ist ihr Projekte zu fördern, die für eine zukunftsfähige Gesellschaft relevant sind. Nicht das Bewahrende, Konservierende steht im Vordergrund, sondern die Weiterentwicklung, die Veränderung der Projekte im Hinblick auf die sich wandelnden Bedürfnisse der Gesellschaft.

Beispielhaft erwähnt sei hier ihre aktive Beteiligung an der Gründung der Public Private Partnership Löwenbräu-Kunst AG. Gemeinsam mit der Stadt Zürich und der Stiftung Kunsthalle konnte der Standort Löwenbräu als Kunstareal für Kunstinstitutionen und Galerien für zeitgenössische Kunst mit internationaler Ausstrahlung langfristig gesichert werden.

Ein weiterer Meilenstein war 2009 die Neupositionierung der in der Schweiz einzigartigen klassischen Konzerttourneen Migros-Kulturprozent-Classics.  2010 wurde die Filmförderung ausgebaut und in der Popmusik in Ergänzung zum Popmusikfestival m4music eine Pop-Label- und Künstlermanagement-Förderung lanciert.
2015 wurde die Literaturförderung des Migros-Kulturprozent neu ausgerichtet und die. artist residency Arc neu positioniert.

Der Bereich Soziales mit seinen Schwerpunkten Zivilgesellschaft, Generationen, Gesundheit und Migration/Integration ist ein wichtiger Bereich der Direktion Kultur und Soziales. Auch hier zielt eine neue Strategie darauf hin, einzelne Bereiche mit gemeinsamen Schwerpunktthemen zu stärken. 

Hedy Graber fördert die eigenständigen inhaltlichen Handschriften ihrer Mitarbeitenden was zu einem klar gezeichnetem Profil der Direktion Kultur und Soziales führt.

Hervorragend vernetzte Persönlichkeit

Als Präsidentin des Forums Kultur und Ökonomie verantwortet Hedy Graber seit 2004 zusammen mit Vertretern der öffentlichen und privaten Kulturfinanzierung eine jährliche Tagung zu aktuellen Themen. Sie initiiert Kooperationen mit anderen nationalen Förderern wie zum Beispiel der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia.

Hedy Graber ist eine in der Schweiz und im angrenzenden Ausland hervorragend vernetzte Persönlichkeit. Dank ihrem diplomatischen Geschick und ihren kommunikativen Fähigkeiten wird ihre Erfahrung von Kulturpolitikern, Künstlern, Kultur- und Medienschaffenden gleichermassen geschätzt. 2014 und 2015 zählte sie – gemäss einem Ranking der «Handelszeitung» – zu den 100 wichtigsten Frauen der Schweizer Wirtschaft.

Am Anfang ihrer Karriere leitete sie von1990 bis 1996 die Kunsthalle Palazzo Liestal, in der sie zahlreiche damals noch unbekannte Künstlerinnen und Künstler zeigte, die heute zum Teil international bekannt sind. Weiter Berufserfahrung erwarb sie bei Fischer Auktionen Luzern.  Durch ihre Tätigkeit als Beauftragte für Kulturprojekte im Ressort Kultur des Kantons Basel-Stadt verfügt Hedy Graber auch über Erfahrung in der öffentlichen Verwaltung.

Hedy Graber (*1961) ist in Luzern und Genf aufgewachsen und erwarb an der Universität Genf ein Lizenziat in Kunstgeschichte (Nebenfächer Germanistik und Fotografie).