Das Konzept
Der niederrheinische Kabarettpreis „Das Schwarze Schaf“ ist ein Nachwuchspreis für gesellschaftskritisches Kabarett, der im Jahre 1999 von dem Kabarettisten Hanns Dieter Hüsch (1925 – 2005), dem „Schwarzen Schaf vom Niederrhein“, ins Leben gerufen wurde. Er richtet sich an alle Nachwuchskabarettisten und -kabarettistinnen aus dem deutschsprachigen Raum, die gesellschaftskritisches Kabarett anbieten und am Beginn ihrer kabarettistischen Laufbahn stehen. Die Auszeichnung soll jungen Künstlern und ihrer Arbeit eine Bühne geben und eine größere öffentliche Aufmerksamkeit verschaffen.
Der Wettbewerb hat trotz seines regionalen Bezugs im Namen überregionalen Charakter und wird seit 2014 auf den gesamt deutschsprachigen Raum ausgeweitet. Innerhalb der Kabarettszene besitzt er ein hohes Renommee. Er findet alle zwei Jahre statt.
Nach Harald Schmidt und Max Moor sorgt die Komikerin, Schauspielerin und Sängerin Mirja Boes für Unterstützung bei der Auswahl des „Schwarzen Schafes“, sie ist seit 2016 Mitglied der Finaljury.
Bisher wurde der Preis von der Stiftung Mercator gefördert und vollständig finanziert. Zur Übernahme der juristischen Trägerschaft wurde im Jahre 2002 der Förderverein Niederrheinischer Kabarettpreis „Das schwarze Schaf“ e.V. gegründet. Der Verein hat die operative Trägerschaft im Sommer 2013 an die Ruhr Futur gGmbH, einer Tochtergesellschaft der Stiftung Mercator, übertragen.
Die Ziele
Ziel des Wettbewerbs ist die Förderung und der Erhalt des gesellschaftskritischen Kabaretts in der Region Ruhr und im deutschsprachigen Raum sowie die Förderung talentierter KünstlerInnen, die das Kabarett im Sinne von Hanns Dieter Hüsch und seine künstlerische Leistung in Erinnerung behalten und weiterleben lassen.
Zudem soll der Stellenwert des Preises im Vergleich mit ähnlichen Wettbewerben kontinuierlich wachsen. Der Wettbewerb dient zur Motivation von Jugendlichen und jungen Erwachsenen, zur Auseinandersetzung mit politisch-gesellschaftskritischen Themen und zur Motivation Kabarettveranstaltungen zu besuchen.
Die Vorrunden
Eine Zulassungsjury wählt aus allen eingegangenen Bewerbungen zwölf Kabarettisten und Kabarettistinnen, die an den Vorrunden in Wesel, Emmerich, Krefeld und Moers teilnehmen.
Die zwölf Nominierten werden zu acht öffentlichen Vorentscheidungen in die Partnerstädte Emmerich, Krefeld, Wesel und Moers eingeladen, wo sie Kurzausschnitte aus ihrem aktuellen Programm zeigen. Die Vorrundenjury, das Publikum, stimmt an den acht Abenden für seinen Favoriten. Die sechs beliebtesten Talente der Vorrunden ziehen ins Finale ein.
Das Finale
Im Finale mit anschließender Preisverleihung präsentieren die sechs von dem Zuschauer gewählten KünstlerInnen vor ca. 1.200 Zuschauern Ausschnitte aus ihren aktuellen Programmen. Aus den Darbietungen der Finalisten ermittelt die Finaljury den Gewinner, bzw. die Gewinnerin des Wettbewerbs – „Das Schwarze Schaf“ – und die weiteren Preisträger. Der Gewinner, bzw. die Gewinnerin erhält 6.000 Euro Siegerprämie. Außerdem wird er/sie sein/ihr Bühnenprogramm einen Tag nach der Siegerehrung im Theater „Die Säule“ in Duisburg präsentieren. Die Plätze zwei und drei sind mit 4.000 bzw. 2.000 Euro dotiert. Eine hochkarätig besetzte Finaljury entscheidet, wer die begehrte Auszeichnung erhält.
Neben der gebürtigen Niederrheinerin Mirja Boes und dem letzten jeweils Preisträger des Wettbewerbs, sind Martina Linn-Naumann, Leiterin des Kleinkunsttheaters „Die Säule“, Dr. h.c. Nikolaus Schneider, ehemaliger Vorsitzender des Fördervereins sowie Hartmut Krause, Kabarettexperte beim WDR, Mitglieder der Jury. Der Kabarettist Matthias Brodowy, Gewinner aus dem Jahr 1999 und damit das „erste Schwarze Schaf“, führt traditionsgemäß durch den Abend.
Das Schulprojekt
Um junge Erwachsene und Jugendliche für politisch-gesellschaftskritisches Kabarett zu interessieren, wurde 2018 ein Schulprojekt ins Leben gerufen. Ziel ist es, Schülerinnen und Schüler für Kabarett, Comedy und Satire zu begeistern und ihnen die Fähigkeit zum satirischen Denken beizubringen. Der Kabarettist und ehemalige Teilnehmer des „Schwarzen Schafs“ Tilman Lucke hat im Rahmen der Projektwoche erstmalig einen solchen Kabarettworkshop entwickelt und erfolgreich an der Herbert-Grillo-Gesamtschule Duisburg durchgeführt. Die WorkshopteilnehmerInnen konnten sich zudem einen Eindruck von den Fertigkeiten der Nachwuchskabarettistinnen und -kabarettisten durch den Besuch des Finales machen. So geht „Das Schwarze Schaf“ über den Wettbewerb hinaus und entfaltet auch bildungsbezogene Wirkung. Weitere Durchläufe solcher Schulprojekte sind entsprechend geplant.