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Vorderansicht des neuen Museums mit dem Eingangsbereich. © Foto: Marcus Ebener

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Richard Wagner Museum Haus Wahnfried mit Nationalarchiv der Richard-Wagner-Stiftung

Richard Wagners ehemaliges Wohnhaus Wahnfried wurde 2015 nach Sanierung und baulicher Erweiterung neu eröffnet. Das Richard Wagner Museum präsentiert sich nun mit einem Erweiterungsbau und drei thematischen Dauerausstellungen vollständig neu.

Richard Wagner bewohnte Haus Wahnfried von 1874 bis zu seinem Tod 1883. Heute erleben die Besucher im Haus Wahnfried am authentisch-auratischen Ort eine Dokumentation zu Leben, Werk und Schaffen Richard Wagners. Das Erdgeschoss vermittelt die Lebenswelt und gibt einen Einblick in die Zeit um 1880 und den Alltag der Familie. Viele Freunde und bekannte Persönlichkeiten waren hier zu Gast. Dokumente aus der Handschriftenund Grafiksammlung des Nationalarchivs werden in wechselnden Ausstellungen präsentiert. Hier kann der Besucher die Arbeitsweise Wagners bis zur vollendeten originalen Partitur nachvollziehen. Die „Interaktive Partitur“ macht verschiedene Aspekte der Rückverwandlung des Notentextes in Klang und Musik zum Erlebnis.

Der Museumsneubau wurde vom renommierten Berliner Architekten Volker Staab geplant und gebaut. Vom Foyer mit Shop aus gelangt man in die Wechselausstellungshalle, dem Forum. Großzügig verglast, profitiert der flexibel nutzbare Bereich von der atmosphärischen Qualität der historischen Gartenanlage. Die Dauerausstellung widmet sich der Aufführungsgeschichte der Bayreuther Festspiele. Präsentiert werden die einmalige Sammlung der historischen Bühnenbildmodelle, originale Kostüme und bühnentechnische Apparaturen aus dem Festspielhaus. Im Kino erlebt der Besucher ein abwechslungsreiches Filmprogramm.

Das denkmalgeschützte Siegfried Wagner-Haus, 1894 durch Wagners Sohn erbaut, wurde von dessen Frau Winifred bis zu ihrem Tod 1980 bewohnt. Es ist im Erdgeschoss in seiner originalen Ausstattung der 1930er Jahre erhalten und den Besuchern erstmals zugänglich. Zu sehen sind das Kaminzimmer, das Speise- und das Gartenzimmer, an welches sich die Terrasse mit Wasserspiel und Teepavillon anschließt. Hier wird die Ideologiegeschichte Wagners dargestellt, die enge Verbindung zwischen Bayreuth und der NS-Diktatur beleuchtet und die persönlichen Beziehungen der Familie Wagner zu den Nationalsozialisten und zu Adolf Hitler dokumentiert.

Im Nationalarchiv der Richard-Wagner-Stiftung werden die handschriftlichen Briefe, Manuskripte und Partituren Richard Wagners sowie der Nachlass Cosima Wagners und ihrer Nachkommen aufbewahrt. Zudem unterhält es ein umfangreiches Bild- und Schallarchiv, sowie eine umfassende Fach- und Spezialbibliothek.

Bayreuth gilt mit seinen Festspielen und dem Richard Wagner Museum als Epizentrum einer weltweiten Wagner-Begeisterung. Wie auch das Festspielhaus ist Haus Wahnfried mit seiner so bedeutenden wie wechselvollen Geschichte ein besonderer deutscher Kulturort, an dem nicht nur die Aura des genius loci , eines der größten deutschen Künstler, auf besondere, authentische Weise spürbar wird, sondern ist zugleich ein Symbol deutscher Geistes und Kulturgeschichte der letzten 150 Jahre.

H I G H L I G H T S

Außer der Dauerausstellung werden im Forum des Richard Wagner Museums Sonderausstellungen präsentiert. Ein Kinoprogramm sorgt für Abwechslung in der Dauerausstellung. Die Räumlichkeiten des Richard Wagner Museums können außerhalb der Museumsöffnungszeiten für kulturelle Anlässe angemietet werden. Das neue Museum verfügt über einen gut sortierten Museumsshop, ein kostenloses Mediaguidesystem, ein Führungsprogramm und ein Café. Es werden verschiedene Veranstaltungsformate angeboten: Konzertreihen, Liederabende, Buchlesungen, Tagungen u.a.

In unmittelbarer Nachbarschaft befinden sich an der Wahnfriedstraße auch das Sterbehaus von Richard Wagners Schwiegervater Franz Liszt, das heute das städtische Franz-Liszt-Museum beherbergt, sowie das Jean-Paul-Museum der Stadt Bayreuth.

Fakten

Mitarbeiter: 12
Förderung der Neugestaltung: Der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien; Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst; Oberfrankenstiftung; Bayerische Landesstiftung; Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern; Stadt Bayreuth
Botschafter: Dr. Klaus von Dohnanyi, Tanja Kinkel, René Kollo, Dr. Edmund Stoiber, Simone Young
Medienpartner: BR, Klassikradio
  • Vorderansicht des neuen Museums mit dem Eingangsbereich. (c) Staab Architekten Berlin, 2013
  • Gartenansicht des neuen Museums. (c) Staab Architekten Berlin, 2013
  • Steinway Fluegel im Saal von Haus Wahnfried (c) RWM Archiv Bayreuth, 2010