Der Ulmer Weitblick zieht sich durch Ulms Geschichte wie ein roter Faden. Immer wieder reagierte die Bürgerschaft auf interne und externe Veränderungen und Herausforderungen. Diese Auseinandersetzung mit der eigenen Zukunft erforderte zu jeder Zeit ein gehöriges Maß an Weitsicht.
Heute können wir diese Weitsicht an klaren Tagen bis zu den Alpen von der Spitze des Ulmer Münsters genießen. Dass der höchste Kirchturm der Welt heute hier in Ulm steht, ist ein weiterer Beleg für den Weitblick. Denn Vielen musste schon bei der Grundsteinlegung anno 1377 klar gewesen sein, dass sie die Fertigstellung nicht mehr erleben würden. Am Ende dauerte es 513 Jahre bis zur Vollendung des Ulmer Münsters. Nicht stehen bleiben, mit der Zeit gehen, ohne in ein bloßes Nachahmen des Zeitgeistes zu verfallen. Das hat die Ulmerinnen und Ulmer seit je her geprägt und treibt uns hier an der Donau an. Ulm ist eine moderne, internationale Großstadt. Wissenschaft und Wirtschaft werden bei uns großgeschrieben. Unter den Universitäten, die vor weniger als 50 Jahren gegründet wurden, steht Ulm in Deutschland an der Spitze und weltweit auf Rang 16. Natürlich sind Statistiken nicht immer der Weisheit letzter Schluss. Aber in Ulm fügen sich die kleinen Puzzlesteinchen zu einem stimmigen Gesamtbild zusammen. Hier trifft Geschichte auf Zukunft. Tradition auf Fortschritt. Und gemeinsam formen sie den Ulmer Weitblick.
HIGHLIGHTS 2017
15. bis 18.03.2017: 10. Ulmer Denkanstöße
Vorträge, Diskussionen, Kulturprogramm zum Thema: „Entscheiden in einer Komplexen Welt“
Wer kennt das nicht, das Gefühl, sich entscheiden zu müssen? Und wenn wir uns dann entschieden haben, war die Entscheidung falsch. Wer kennt nicht die Angst, die falsche Entscheidung getroffen zu haben und nun zu einer Entscheidung stehen zu müssen, die uns unglücklich macht. Es ist die Angst, den falschen Partner geheiratet zu haben oder die Angst, den falschen Beruf ergriffen zu haben, oder einfach falsche Weichen für ein Leben gestellt zu haben, für die wir nun um einen hohen Preis an Lebensglück geradestehen müssen. Entscheidungen engen uns ein und am Ende des Lebens wird die Offenheit nicht mehr die gleiche sein wie am Anfang – schuld daran sind gefällte Entscheidungen, die uns unsere Möglichkeiten nehmen und uns festlegen. Gleichwohl hatten wir noch nie so viele Möglichkeiten, so viel Optionen wie in der Gegenwart, die als eine „Epoche der Wahl“ und deren Gesellschaft als multioptional bezeichnet wird. Der moderne Mensch steht förmlich unter dem Dilemma, wählen zu müssen. Doch kann er die Folgen all dessen, was er wählt, auch überblicken? Ist er der Vielzahl von Möglichkeiten noch gewachsen? Könnte sich diese multioptionale Welt nicht schnell in einer Welt der Nulloption wandeln? Erschwerend hinzukommt, dass Entscheidungen immer von Ungewissheiten geprägt sind. Wer ist sich schon seiner Entscheidungen sicher?
www.ulmer-denkanstoesse.de
16. und 23. 07.2017: Ulmer Fischerstechen
Nach vierjähriger Pause ist die Traditionsveranstaltung der alten Reichsstadt Ulm zurück: Seit 1662 findet das Fischerstechen in der Regel in Abständen von vier Jahren statt und wird vom Schifferverein durchgeführt. Einer Lokalsage zufolge beobachteten zwei Ulmer Fischer ein Ritterturnier, das die in Ulm ansässigen Mönche des Klosters Reichenau veranstalteten. Die beiden meinten, dass sie das auch könnten, wobei sie dann mangels Pferden mit ihren Zillen gegeneinander starteten. Das Fischerstechen ist ein echtes Turnier auf dem Wasser mit 15 Stecherpaaren, die Figuren der Geschichte und Originale darstellen. Das Stechen dauert etwa 90 Minuten und findet auf der Donau vor der historischen Kulisse der Ulmer Altstadt statt. Jeweils drei Fahrer lenken die Boote aufeinander zu. Auf deren Heck stehen die Stecher, gestützt auf ihre 2,80 Meter langen Lanzen, „Speere“ genannt. Wenn die Zillen einander begegnen, heben die Kombattanten ihre Speere an, stemmen das Querholz gegen die Schultern und zielen mit dem ledergepolsterten Knauf an der Spitze auf die Brust des Gegners. Wer ins Wasser fällt, hat verloren. Nicht wegzudenken vom Fischerstechen: der prächtige Festzug durch die Altstadt. Er dauert etwa 2,5 bis 3 Stunden. Auf den Plätzen der Stadt tummeln sich Stadtsoldaten, Könige, Tänzer und Kapellen. Über 300 Teilnehmende zählt der Festzug. Ein ganz besonderes Erlebnis.
16.09.2017: 17. Kulturnacht Ulm / Neu-Ulm
Zwei Städte – eine große Bühne! Zum Start in die neue Kultursaison zaubert die lokale Kulturszene auch zur 17. Kulturnacht wieder ein kreatives und spannendes Programmangebot für einen Tag und eine Nacht voller Kultur-Erlebnisse, Events und Überraschungen. An ca. 100 Veranstaltungsorten – in Theatern, Museen, Galerien, Live-Clubs und Kulturzentren, aber auch an ungewöhnlichen Kulturorten auf Zeit – bieten rund 500 Künstlerinnen und Künstler ein mitreißendes Programm für alle Generationen an. Ganz gleich ob man einmal in einer Tour verschiedene Genres erkunden will, oder lieber skurrile Kultur, Internationales, Live-Acts, Open- Air-Shows, etwas Spannendes für Kids oder einfach einen der bewährten Kulturnachts-Klassiker erleben will – die facettenreiche Kultur-Melange lädt dazu ein, sich inspirieren und durch den Abend und die Nacht treiben zu lassen, Neues zu entdecken und Bekanntes neu zu erleben.
Sehenswürdigkeiten
Ulmer Münster (höchster Kirchturm der Welt), Löwenmensch (die älteste Mensch-/Tierfigur der Welt. 35.000 Jahre alt), Kunsthalle Weishaupt (eine der bedeutendsten privaten Sammlungen Baden- Württembergs), Archiv der Hochschule für Gestaltung (HfG)
Berühmtester Sohn der Stadt
Albert Einstein (*1879 in Ulm)
Weitere gebürtige berühmte Persönlichkeiten der Stadt
Otl Aicher, Amelie Fried, Hildegard Knef, Mike Krüger, Siegfried Unseld