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Eremitage, Blick vom grossen Bassin auf den Sonnentempel und die Orangerie (c) Bayerische Schloesserverwaltung

Eremitage, Blick vom grossen Bassin auf den Sonnentempel und die Orangerie (c) Bayerische Schloesserverwaltung

Impuls

W … wie Bayreuth

Der Buchstabe W begegnet Besuchern in Bayreuth immer wieder, denn vieles von dem, was die fränkische Kulturmetropole heute auszeichnet, beginnt mit einem großen W:

An Wagner & Wahnfried kommt ohnehin niemand vorbei, doch es war Wilhelmine, die Schwester Friedrich des Großen, die der Stadt ein Welterbe hinterließ. So stehen in Bayreuth gleich zwei einzigartige Opernhäuser als Synonym für Hochkultur: Das Markgräfliche Opernhaus Wilhelmines und das Festspielhaus Richard Wagners repräsentieren höchst unterschiedliche Epochen der deutschen Kunst und Geschichte. Sehr viel profaner, doch nicht minder attraktiv sind die kulinarischen Genüsse, die Bayreuth ebenfalls bietet: Für viele der zahlreichen Gäste und Besucher heute ist die Stadt im Zentrum der Genussregion Oberfranken ein Weißbier- und (Brat)wurstparadies.
Gleich zwei der besten Opernhäuser der Welt stehen in der Wagnerstadt Bayreuth: Auf die Frage nach den besten Opernhäusern der Welt wird oft das Festspielhaus in Bayreuth genannt. Gebaut vom Komponisten Richard Wagner ausschließlich für dessen Werke, ist das Haus auf dem Grünen Hügel seit 1876 Spielstätte für die ersten Opernfestspiele überhaupt. Der Klang aus dem Orchestergraben und die legendäre Akustik des Hauses sind einzigartig.

Dass Bayreuth über ein zweites, nicht minder hochrangiges Opernhaus verfügt, wird im Zuge des alljährlichen Wagner-Hypes mit Kanzlerin und zahlreicher Prominenz aus Politik und Gesellschaft meist übersehen. Gemeint ist das Markgräfliche Opernhaus, ein barockes Juwel, rund 125 Jahre vor Wagners erstem Besuch in Bayreuth erbaut. 

W … wie Wagner:

Richard Wagner, 1813 in Leipzig geboren, lebte von 1872 bis 1883 in Bayreuth. Noch heute ist er in der Stadt allgegenwärtig. Sein Festspielhaus auf dem Grünen Hügel ist von vielen Punkten in der Innenstadt gut zu sehen. Wagners ehemaliges Wohnhaus „Wahnfried“, heute Museum und nach dreijähriger Bauzeit Mitte 2015 nach einer 20 Millionen-Investition mit Komplettsanierung und zusätzlichem Neubau wieder eröffnet, sowie das Grab von Richard und Cosima Wagner am Rande des Hofgartens sind vielbesuchte Orte in Bayreuth. Richard Wagner begegnet dem Besucher auch auf dem „Walk of Wagner“ und bei verschiedenen Erlebnis-Touren zu seinen Wirkungsorten, die von der Bayreuth Marketing & Tourismus GmbH angeboten werden. So gibt es Richard-Wagner-Führungen oder Erlebnisprogramme mit Musik. Dabei gibt es nach einer Führung durch die Klaviermanufaktur Steingraeber & Söhne ein kleines Klavierkonzert mit Werken Richard Wagners und Franz Liszts. Selbst Führungen mit einem „lebenden“ Richard Wagner im Kostüm werden angeboten. Nicht zu vergessen zahlreiche Wagner-Publikationen und sonstiges Allerlei in Buchhandlungen, Antiquariaten und Schaufenstern.

„Walk of Wagner“: Jährlich ein neues Thema

In Anlehnung an Hollywoods berühmten „Walk of Fame“ hat die Bayreuth Marketing & Tourismus GmbH (BMTG) im Jahr 2013 den „Walk of Wagner“ geschaffen, der Richard Wagners Wohnhaus Wahnfried mit dem Festspielhaus auf dem Grünen Hügel verbindet. Entlang authentischer Richard-Wagner-Stätten werden den Besuchern jährlich wechselnde Themen rund um Richard Wagners Leben und Werk sowie die Bayreuther Festspiele präsentiert. Waren es im ersten Jahr die Lebensstationen Richard Wagners, wurden die entlang des Wegs aufgestellten Kuben im Sommer 2014 mit den Wagner-Plastiken des Künstlers Ottmar Hörl aufgewertet.

Seit dem Sommer 2015 widmet sich der „Walk of Wagner“ großen Wagner-Sängern bei den Bayreuther Festspielen. Berücksichtigt wurden 19 Sänger mit den meisten Engagements für Hauptrollen bei den Festspielen Neu-Bayreuths von 1951 bis heute. Das Thema für 2016 wird laut BMTG-Geschäftsführer Dr. Manuel Becher noch geheim gehalten. Finanziert wurde und wird der „Walk of Wagner“ hauptsächlich von Sponsoren, die mehrheitlich aus den Bereichen Hotellerie/Gastronomie und Einzelhandel kommen.

Begleitend zum „Walk of Wagner“ ist einerseits eine kleine Broschüre an der Tourist Information Bayreuth erhältlich; weitere Informationen zu Richard Wagners Bayreuther Stationen sind über die „Walk of Wagner“-App unter www.bayreuth.cityguide.de abrufbar.

Angezogen vom prächtigen Opernhaus der Markgräfin Wilhelmine kam Wagner 1871 nach Bayreuth: die Stadt gefiel ihm so gut, dass er blieb und in der Stadt sein Festspielhaus errichtete. In den folgenden Jahren wurde Bayreuth zum Erfüllungsort seines Schaffens. 1876 fand im Festspielhaus auf dem Grünen Hügel nach zweijähriger Bauphase die Uraufführung seines Ring des Nibelungen statt. Bis heute sind die Bayreuther Festspiele das bedeutendste Opernfestival Deutschlands, und das Festspielhaus zählt mit seiner Architektur und besonderen Akustik zu den besten und größten Opernbühnen der Welt.

Bei der Führung „Auf den Spuren Richard Wagners“ erfahren Besucher an Originalschauplätzen mehr über ihn und seine Person. Rund um Wagners ehemaliges Wohnhaus und seine Grabstätte am Rande des Hofgartens erhalten Interessierte persönliche Einblicke in das Leben des Komponisten. Von 1874 bis zu seinem Tode wohnte er in dem von ihm benannten Haus Wahnfried. Den Namen erklärt Richard Wagner mit einer vergoldeten Inschrift am Gesims über dem Haupteingang und dem linken und rechten Seitenfenster der Gebäudefront: „Hier wo mein Wähnen Frieden fand – Wahnfried – sei dieses Haus von mir benannt“. Hier arbeitete er an großen Werken wie der Götterdämmerung aus dem Ring des Nibelungen oder seinem Parsifal. Seit 1976 sind im Haus Wahnfried das Richard Wagner Museum und das Nationalarchiv der Richard-Wagner-Stiftung beheimatet. Nach einer umfassenden technischen und baulichen Sanierung von Haus Wahnfried und einem Museumsneubau an der Seite des Grundstücks, geplant und realisiert von dem renommierten Berliner Büro Volker Staab Architekten, präsentiert sich das neue Richard Wagner Museum seit Juli 2015 seinen Besuchern als ein modernes Museum zum Leben und Werk Richard Wagners sowie zur Geschichte der Bayreuther Festspiele.

Das Bayreuther Festspielhaus:

1871 wählte Richard Wagner Bayreuth als künftigen Ort seiner Festspiele. Das Markgräfliche Opernhaus war der Grund, der Richard Wagner nach Bayreuth führte. Seine Gattin Cosima hatte im Baedecker geschmökert und das Markgräfliche Opernhaus entdeckt. Noch damals besaß es die größte Bühne in Deutschland - Richard Wagners Interesse war geweckt. Dazu kam die Lage der Stadt, nahezu auf halbem Weg zwischen München und der neuen Reichshauptstadt Berlin, aber noch im Herrschaftsgebiet seines Gönners Ludwig II. gelegen. Durch die Tatsache, dass das Markgräfliche Opernhaus für das wagnersche Musiktheater zu klein, zu prunkvoll, zu sehr auf absolutistischen Pomp und Repräsentation ausgerichtet war, ließ sich Richard Wagner keineswegs abschrecken. Ein Festspielhaus musste her, in Bayreuth! Und das, obwohl sogar ein sicher attraktives Angebot aus Chicago vorgelegen haben soll und König Ludwig das Festspielhaus lieber in München gesehen hätte.

Nachdem sich erste Entwürfe Gottfried Sempers zerschlagen hatten, beauftragte Richard Wagner den Leipziger Architekten Otto Brückwald, der Grundzüge der Pläne Sempers übernahm. 1872 wurde der Grundstein gelegt, das Haus sollte über den Verkauf von Patronatsscheinen finanziert werden, was zunächst nicht den gewünschten Erfolg hatte, so dass König Ludwig die Fertigstellung mit einem Kredit über insgesamt 400.000 Mark sicherstellen musste. Die ersten Festspiele wurden schließlich 1876 unter den Augen Kaiser Wilhelm I. und des brasilianischen Kaisers Dom Pedro II. mit der Uraufführung des Ring des Nibelungen eröffnet. Die Liste der anwesenden Komponisten liest sich wie ein who is who der klassischen Musik der Epoche: Tschaikowsky, Grieg, Gounod, Bruckner, Liszt und Saint-Saëns. Der Mythos Bayreuth, an dem das Haus entscheidenden Anteil hat, nahm seinen Anfang.

Doch was war und ist bis heute das Besondere am Bayreuther Festspielhaus? Wie kommt es, dass das Festspielhaus, seinerzeit mit relativ bescheidenen Mitteln als reines Sommertheater gebaut, in einem Atemzug mit der Met in New York oder dem Sydney Opera House genannt wird? Woran liegt es, dass beispielsweise Placido Domingo in einem TV-Interview das Festspielhaus in Bayreuth unter allen großen Opernhäuser der Welt zum Besten erklärte? Ganz sicher nicht an der schlichten, roten Backsteinfassade, die eher an einen Industriebau des 19. Jahrhunderts erinnert als an ein Opernhaus. Wohl auch nicht an der, für sich gesehen, durchaus interessanten Tatsache, dass Wagner das Festspielhaus nach Vorbildern der Antike konzipierte. Alle 1.974 Plätze liegen in direkter Blickrichtung zur Bühne und über den steil ansteigenden Rängen des Zuschauerraums spannt sich illusionistisch das Sonnensegel des griechischen Theaters. Ganz sicher jedoch liegt der hervorragende Ruf des Hauses an der, auf Grund der Holzbauweise, ganz hervorragenden Akustik.
Sicher auch am bis zu 12 m tiefen Orchestergraben, der den Klang des verdeckt spielenden Orchesters auf indirektem Weg in den Zuschauerraum entweichen lässt. Natürlich auch am Festspielorchester selbst, das sich aus den besten Musikern großer deutscher Orchester zusammensetzt und das als bestes Wagnerorchester überhaupt gilt. Nicht nur dem Orchestergraben scheint der weiche, dunkle Klang des Hauses zu entspringen, sondern geradewegs den Abgründen der wagnerschen Mythologie selbst. Auch dass die Sänger in Bayreuth besser zu verstehen sind als anderswo, ist der Architektur des Hauses zu verdanken. Da das Orchester zum großen Teil nicht vor, sondern unter der Bühne sitzt, ergibt sich ein fast unmittelbarer Sängerkontakt zum Publikum. Der Orchesterklang, vom gewölbten Wall des Grabens zunächst an die Bühnenrückwand geworfen, trägt die Stimmen der Sänger gleichsam hinaus ins Publikum. Einmalig!

Dass das Markgräfliche Opernhaus den Titel „Welterbe“ tragen darf, trägt der schöpferischen Leistung der Markgräfin Wilhelmine Rechung und ist hoch verdient. Das Festspielhaus Richard Wagners dagegen ist Schauplatz einer lebendigen Weltkultur, deren Anziehungskraft und Faszination auch nach 140 Jahren so groß ist wie eh und je! 

W … wie Wilhelmine:

Friederike Sophie Wilhelmine von Preußen ist 1709 als Tochter des „Soldatenkönigs“ Friedrich Wilhelm I. und Sophie Dorothea von Hannover geboren. 1731 kam sie durch die Heirat mit Friedrich III. von Brandenburg – Bayreuth, dem Erbprinzen des Fürstentums, nach Bayreuth. Unter dem Einfluss der Markgräfin von Bayreuth entstand im Herzen Frankens ein Kulturzentrum des Barock. Die Stadt entwickelte sich zu einem Anziehungspunkt für viele wichtige Vertreter aus Kunst, Musik & Kultur. Charakteristisch hierfür steht ein Zitat des Philosophen Voltaires: „Ehedem mussten Dichter und Künstler nach Neapel, Florenz oder Ferrara wallfahrten, heute ist ihr Ziel Bayreuth.“ www.wilhelmine-bayreuth.de

Bayreuth gilt nicht erst seit Richard Wagner als ein Zentrum der europäischen Musikkultur. Schon in der Markgrafenzeit, am Übergang von Renaissance zum Barock beauftragte der Bayreuther Hof große Musiker und Komponisten. Darunter befinden sich Namen wie Michael Praetorius, Heinrich Schütz sowie der als Kapellmeister tätige Georg Philipp Telemann, dessen Kompositionen zum Besten gehören, was die Barockmusik zu bieten hat.

Nach den Vorstellungen Wilhelmines errichtet oder erweitert, gelten das Markgräfliche Opernhaus, das Neue Schloss mit Hofgarten sowie die Eremitage, der Felsengarten Sanspareil und das Schloss Fantaisie als Meisterwerke des Rokoko.

Mit der Heirat der preußischen Prinzessin Wilhelmine mit dem Bayreuther Markgrafen Friedrich nahm das kleine Fürstentum im 18. Jahrhundert eine rasante Entwicklung. Wilhelmine wetteiferte mit ihrem Bruder König Friedrich dem Großen in der Förderung der Künste und der Musik. Die Markgräfin war, nach heutigen Maßstäben, ein Multitalent. Sie schrieb, dichtete, komponierte und spielte Theater. Noch heute sind ihre Memoiren sowie die Briefwechsel mit Bruder Friedrich oder dem Philosophen Voltaire lesenswerte Dokumente ihrer Zeit. Doch Wilhelmine ließ es nicht mit den genannten Aktivitäten bewenden. Sie hinterließ Bayreuth ein einzigartiges kulturelles und architektonisches Erbe: Wie das Neue Schloss in seinem „Bayreuther Rokoko“ genannten Stil mit den intimen, fast zerbrechlich wirkenden Palmen-, Garten- und Spalierzimmern sowie einem Spiegelscherbenkabinett, in dem Wilhelmine Einblicke in ihr Seelenleben gibt. Kunsthistoriker zählen das Neue Schloss Bayreuth deshalb zu den Hauptwerken der deutschen Architektur des 18. Jahrhunderts.

W … wie Weltkulturerbe:

Das Markgräfliche Opernhaus in Bayreuth gilt als das schönste erhaltene aller Barocktheater. Im Jahr 2012 wurde es von der UNESCO als einzigartiges Zeugnis der Theaterarchitektur des Barock in die Welterbeliste aufgenommen Das Opernhaus ist das Hauptwerk Wilhelmines, für dessen Bau sie 1744 mit Giuseppe Galli Bibiena und seinem Sohn Carlo die berühmtesten Theaterarchitekten ihrer Zeit engagierte. Die beiden hatten in Italien, Österreich und Deutschland bereits zahlreiche Theaterbauten realisiert. Doch bis heute gilt das Markgräfliche Opernhaus in Bayreuth als Höhepunkt ihres Schaffens, als unerreichtes Meisterwerk des italienischen Spätbarock. 

Schon im 18. Jahrhundert war das Opernhaus in Bayreuth etwas Besonderes: Nicht aus Stein und Marmor wurde der Innenraum  errichtet, sondern ausschließlich aus Holz. Selbst die Säulen wurden, aus Gründen der besseren Akustik, aus Holz gearbeitet, mit Papier umspannt und im Marmordekor bemalt. 

Doch das Opernhaus als irdisches Arkadien eines aufgeklärt-absolutistischen Herrscherpaares und seiner Gäste aus weiten Teilen Europas glänzte nur wenige Jahrzehnte. Schon vor der französischen Revolution war es in Bayreuth mit der Herrlichkeit vorbei, denn nach dem Tode des Markgrafenpaares Friedrich und Wilhelmine war das Fürstentum bankrott. Bayreuth kam zu Preußen, wurde 1806 französisch und kam im Zuge der napoleonischen Kriege 1810 schließlich zu Bayern. Das Opernhaus war zu dieser Zeit längst eingemottet. Und für den Prunk des Barock fehlte dem Zeitalter der beginnenden Romantik jedes Verständnis:

Der Schriftsteller Wilhelm Heinrich Wackenroder schrieb bereits 1793 auf seiner berühmten Pfingstreise, die er zusammen mit Ludwig Tieck unternahm: „Ein Opernhaus, das … inwändig sehr reich und prächtig, aber ebenso altmodisch u. geschmacklos mit Gold verziert, übrigens aber wohl fast so groß wie das Berliner Opernhaus, u. als eines der größten und prächtigsten Opernhäuser in der Welt berufen ist“. Das Opernhaus fiel in einen Dornröschenschlaf, was ein Glücksfall war, denn vermutlich nur deshalb blieb es erhalten: denn fast alle anderen, damals mit offenem Kerzenlicht beleuchteten Opernhäuser des Barock, wurden irgendwann ein Raub der Flammen.

Seit der Ernennung zum UNESCO Welterbe wird das Opernhaus umfangreich renoviert, um es wieder in dem Glanz erstrahlen zu lassen, wie es einst die Markgräfin Wilhelmine gekannt hat. Bis zur geplanten Wiedereröffnung ist deshalb die Besichtigung nur eingeschränkt möglich.

Gartenkunst der Markgrafenzeit:

Mit ihrer Gartenplanung nahm Wilhelmine die Stilrichtungen der Romantik und der Empfindsamkeit um mehr als 50 Jahre vorweg, und die Parkanlage Eremitage gilt als erster Landschaftspark des europäischen Kontinents. Zahlreiche Grotten und Wasserspiele sowie ein zauberhaftes Schloss und eine Orangerie, deren zentraler Sonnentempel von einer Quadriga mit Apoll, dem Gott der Musen, bekrönt ist, machen die Eremitage zu einer Gartenkunstanlage von europäischem Rang.
Der Hofgarten am Neuen Schloss, einst dem markgräflichen Hofstaat vorbehalten, ist heute die „grüne Lunge“ der Stadt und eine innerstädtische Parkanlage für jedermann. Etwas außerhalb der Stadt befindet sich die Eremitage – eine Gartenkunstanlage von europäischem Rang samt halbkreisförmiger Orangerie. Der zentral gelegene Sonnentempel gilt als Sinnbild absolutistischer Macht. Das erste deutsche Gartenkunst-Museum im Schloss Fantaisie präsentiert seltene Exponate und die Geschichte mitteleuropäischer Gartenkunst. Der Park Fantaisie vereint als Gartenkunstwerk verschiedene Stilphasen vom Rokoko über Empfindsamkeit bis hin zum Landschaftspark des 19. Jahrhunderts. Auf ganz eigene Art verzaubert der Felsengarten Sanspareil mit Morgenländischem Bau und einem natürlichen Felsentheater: Bei seinem Anblick soll eine Hofdame aus dem Gefolge Friedrichs des Großen einst ausgerufen haben: „Ah, c‘est sans pareil“ – „Das ist ohnegleichen!“, woraufhin Markgraf Friedrich die Umbenennung des Ortes Zwernitz in Sanspareil anordnete.

W … wie Weissbier und (Brat)wurst:


Bayreuth kann auf eine lange Brau-Tradition zurückblicken. Im Jahr 1884 waren nicht weniger als 74 Braustätten in Bayreuth beheimatet. Heute ist das in Bayreuth gebraute Maisel’s Weisse eines der beliebtesten Weissbiere in Deutschland. Maisel’s Brauerei- und Büttnereimuseum ist lt. Guinness-Buch-der- Rekorde das umfangreichste Biermuseum der Welt. Auf 2.400 Quadratmetern mit über 6.000 Ausstellungsstücken lässt das Museum Bier-Kultur lebendig werden. Während der „BierTour“ durch die BAYREUTHER-Katakomben – ein kilometerlanges Labyrinth aus rund 400 Jahre alten Felsenkellern – erfahren Besucher Wissenswertes zur Brauereihistorie und der Geschichte der Stadt. Bei zwei kulinarischen Zwischenstopps lernen Sie regionale Spezialitäten und Schmankerl kennen. Rund 200 Brauereien in der Region stellen insgesamt über 1.000 verschiedene Biersorten her – vom Pils und Märzen über verschiedenste Weizenbiere bis hin zum besonderen Rauchbier – und halten den Weltrekord für die höchste Brauereidichte gemessen an den Einwohnerzahlen. Gleiches gilt für das Back- und Metzgerhandwerk – mit insgesamt 529 Bäckereien & Konditoreien und 714 Metzgerbetriebe ist hier die „Genussregion Oberfranken“ Weltspitze. Wie beim Bier gelten in Franken auch bei der Wurst zahlreiche Vorschriften zur richtigen Verarbeitung. Die Bayreuther Bratwurst etwa ist fingerdick, etwa 20 Zentimeter lang, ganz fein, salz- und vergleichsweise fettarm und wird immer mit Senf serviert – mindestens als Pärchen. Weitere rustikale Spezialitäten wie „Blaue Zipfel“, Stadtwurst „mit Musik“ oder Presssack, den schon der Dichter Jean Paul sehr zu schätzen wusste, können sich Gäste in den traditionellen Wirtshäusern und liebevoll renovierten historischen Gaststätten in und um Bayreuth schmecken lassen.

Weitere Informationen

Die Bayreuth Marketing & Tourismus GmbH (BMTG) managt die Kulturmarke Bayreuth Hauptaufgabe der BMTG ist es, die Stadt Bayreuth als eine international bedeutsame Kulturdestination zu positionieren und zu vermarkten. Dies geschieht seit Gründung der GmbH im Jahr 2009 im Rahmen eines ganzheitlichen Stadtmarketings.

Hier stehen die

_touristische Entwicklung allgemein
_die Belebung der Bayreuther Innenstadt und des Einzelhandels
_die Vermarktung der Stadthalle Bayreuth sowie
_zahlreiche Outdoor-Veranstaltungen und Events in Bayreuth 

im Mittelpunkt der Aktivitäten der BMTG.

Aufbauend auf den Zielen des Tourismuskonzepts „Bayreuth 2020“ und den im Leitbild der Stadt Bayreuth herausgearbeiteten strategischen Linien spielt die Stärkung und Positionierung der Marke „Bayreuth“ in diesem Zusammenhang eine zentrale Rolle.
Dass dies sehr erfolgreich geschieht, zeigen nicht nur die rund 2.000 Stadtrundgänge und Themenführungen oder
rund 50.000 Gäste pro Jahr in der Tourist Information sondern auch die Zahlen des Bayerischen Landesamts für Statistik und Datenverarbeitung in der Jahresstatistik 2014: Insgesamt wurden 330.247 Übernachtungen gezählt, das beste Ergebnis im 10-Jahresvergleich, ein Plus von 4,1 % gegenüber dem Vorjahr. Die Zahl der Ankünfte stieg um 4,4 % auf 145.976, ein neues Rekordergebnis für Bayreuth. Aus dem Inland wurden 277.796 Übernachtungen gezählt, was ein Plus von 2,3 % bedeutet. 52.451 Übernachtungen von ausländischen Gästen bedeuten einen Zuwachs von 15,0 %.

84,1% der Gäste kamen aus Deutschland, 15,9% aus dem Ausland. Spitzenreiter bei den ausländischen Gästen waren die Österreicher mit 4.842 Übernachtungen und einem Plus von 23,0 %. Auf Platz zwei folgten die Briten mit 4.483 Übernachtungen und einem Plus von 5,1%. Auf Platz drei kamen die USAmerikaner mit 4.318 Übernachtungen (+ 56,4 %) und auf Platz vier folgten die Italiener mit 4.291 Übernachtungen und +17,1 %. 22 geöffnete Übernachtungsbetriebe boten insgesamt 1.932 Gästebetten an. Die durchschnittliche Auslastung der Betten lag bei 43,6%, die Aufenthaltsdauer bei 2,3 Tagen.
www.bayreuth-tourismus.de

 

Fakten

Einwohner: 72.000 Einwohner
Geografische Daten: 337 m Höhe, 49°56`33" N und 11°34`28" O. Anders ausgedrückt liegt Bayreuth an der inzwischen bestens ausgebauten Autobahn A9 zwei Stunden von München und knapp drei Stunden Fahrt von Berlin entfernt. Der nächste internationale Flughafe
  • Bayreuth
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  • BAYREUTHmoscia Laubengang
  • Bayreuth Markgraefl Opernhaus Blick zur Buehne ohne Sitzreihen
  • Osterfestival
  • Mark Opernhaus Zuschauerraum Frahm 2
  • Ottmar Hoerl - Wagner dirigiert Bayreuth (c) Simeon Johnke