„Wenn ich nochmals mit dem Aufbau Europas beginnen könnte, dann würde ich mit der Kultur beginnen.“
Jean Monnet. (1888-1979)
Schon vor mehr als 30 Jahren hat die Europäische Union durch die Ernennung von Kulturhauptstädten Europas eine außerordentlich erfolgreiche Initiative zu einem vertiefenden Austausch in und durch Kultur in ganz Europa begründet. Grundlage für den mehrstufigen Wettbewerb in den europäischen Ländern und letztendlich für den Erfolg der ernannten Kulturhauptstädte ist ihre individuelle Ästhetik, die von kulturellen Akteuren mit viel Kreativität herausgearbeitet wird, um sich einer städtischen Identität zu vergewissern. Dabei werden Prozesse in Gang gesetzt, die, selbst bei ausbleibendem Erfolg, der Stadt und ihrer Region zum Aufschwung verhelfen und Lösungsansätze für die Zukunft anbieten. Einmal Kulturhauptstadt, immer Kulturstadt – die ästhetische Positionierung befördert nachhaltig den gemeinschaftlichen Willen, die Entwicklung, den Erhalt und den Ausbau von individueller Lebensqualität und stärkt schließlich die Identifikation der Bürgerinnen und Bürger mit ihrer Stadt. Sinnliche Gemeinschaftserlebnisse und das Hervorheben der Bedeutung von Kreativität, Kunst, Kultur, Kommunikation, Kulinarik für die Lebensqualität einer Stadt wirken sich letztendlich auch auf die wirtschaftliche Entwicklung aus.
Aus Kunst und Kultur erwachsen wertvolle Impulse für die Stadtentwicklung. Das Entstehen eines kreativen Klimas für ein nachhaltiges urbanes Leben kann dabei durch eine strategische Planung unterstützt werden. Doch wie entsteht eine Kulturstrategie, die von den Bürgerinnen und Bürgern mitgetragen wird? Welche Möglichkeiten eröffnen sich, wenn sich eine Region gemeinsam kulturell entwickelt oder Kultur und Wirtschaft in Austausch treten? Diesen und weiteren Fragen widmet sich dieser kulturstrategische Schwerpunkt.
Die Teilnehmer des führenden Forums für Kulturanbieter und Kulturförderer erleben lebendige key notes von Kulturexperten, partizipative Diskussionsrunden und erfolgreiche Praxisbeispiele in den parallel stattfindenden Foren Transformation, Kulturhauptstadt, Kulturimmobilien, Kulturtourismus, Kulturelle Bildung, Industriekultur, Kultursponsoring, Kulturmarken, Stadtkultur und Digitalisierung und dem emotionalen Abschlussforum Dirigieren & Führen.
12. November 2018
|
|
|
|
|
09:00 - 09:45 Uhr
|
|
|
Offizielle Eröffnung für alle Teilnehmer Auftakt mit einer Einführung in die positive Wechselwirkung von Ästhetik und Effizienz
|
|
09:45 - 10:00 Uhr
|
|
|
Kaffeepause & Netzwerken
|
|
10:00 - 10:15 Uhr |
|
|
Begrüßung durch Barbara Ludwig, Oberbürgermeisterin der Stadt Chemnitz und Ferenc Csák, Kulturbetriebsleiter der Stadt Chemnitz und Projektleiter „Chemnitz 2025“
|
10:15 - 10:45 Uhr Impuls
|
|
|
Europäische Kulturhauptstadt – die Leitkultur heißt Europa!
Dr. Ulrich Fuchs, Mitglied der europäischen Jury zur Auswahl und Begleitung der Kulturhauptstädte Europas
Nach West-Berlin, Weimar und Essen für das Ruhrgebiet bereiten mehrere deutsche Städte ihre Bewerbung für 2025 vor. Ein zentrales Kriterium im Auswahlverfahren stellt die "europäische Dimension" des Programms dar. Was genau bedeutet dies in einem politisch gesellschaftlichen Umfeld, das zunehmend von Renationalisierung und Ausgrenzung gekennzeichnet ist? Gibt es eine europäische Leitkultur?
|
10:45 - 11:00 Uhr
|
|
|
Kaffeepause & Netzwerken
|
|
11:00 - 11:20 Uhr |
|
|
Serralves em Festa: an urban contemporary event
Rui Costa, Director of Resources and Special Projects, Fundação de Serralves, Porto
|
|
|
|
|
|
11:20 - 11:40 Uhr |
|
|
Kunst der Gemeinschaft: Wie verändert ein Festival den Alltag einer Stadt?
Werner Schrempf, La Strada Graz
In Residencies arbeiten KünstlerInnen in Städten rund um den Globus mit den unterschiedlichsten Umgebungen und Gegebenheiten – Arbeitsprozesse, die La Strada gemeinsam mit dem internationalen Netzwerk IN SITU in ganz Europa stärken und unterstützen möchte. KünstlerInnen soll der nötige Raum gegeben werden, den diese für ihre Produktionen an neuen Orten brauchen. La Strada hat großes Interesse an den Metamorphosen der Stadt, deren Entwicklung in gesellschaftlicher und kultureller Hinsicht.
|
|
|
|
|
|
11:40 - 12:00 Uhr |
|
|
Stadt als Handlungsraum
Andrea Hofmann, Partnerin raumlabor_berlin
Der Vortrag stellt Fragen nach öffentlichem und privatem Raum und Handeln. Anhand von Projekten werden Entwurfsprozesse vorgestellt.
raumlabor hat sich auf der abstrakten Ebene der Stadtplanung auf eine aktivierende Planung spezialisiert. Allen gemein ist das Ziel, Aufmerksamkeit für alternative Strategien der Stadterneuerung und Stadtplanung zu wecken und die Bewohner selbst zur Teilhabe an der Gestaltung ihres Lebensraums zu bewegen: „Wir fordern die Leute zum Handeln auf und wollen zeigen, dass sich das Risiko lohnt, Teil urbaner Prozesse zu werden.“
|
12:00 - 13:00 Uhr
|
|
|
Mittagspause & Netzwerken
|
|
13:00 - 13:30 Uhr |
|
|
Potenziale von Kulturstrategien für die urbane Entwicklung: Erkenntnisse aus der Kulturentwicklungsplanung der Landeshauptstadt Düsseldorf
Dinah Bielicky, Projektkoordinatorin Kulturentwicklungsplan, Landeshauptstadt Düsseldorf
Die Landeshauptstadt Düsseldorf hat ihre Kultur strategisch aufgestellt. Unter einer breit angelegten öffentlichen Akteursbeteiligung wurden Perspektiven, Leitlinien und Verfahrenswege für die Weiterentwicklung der Kunst- und Kulturstadt Düsseldorf erarbeitet. Welche Beweggründe für eine Kulturplanung gab es? Welche Methoden haben sich bewährt? Wie wurde die Beteiligung gestaltet? Welche Bedeutung haben die Prozessergebnisse für die Stadtentwicklung? Diesen und weiteren Fragen widmet sich der Vortrag im Rahmen des Forums "Kulturhauptstadt".
|
13:30 - 14:00 Uhr |
|
|
Kulturhauptstadt und Stadtentwicklung – Nachhaltigkeit einer Bewerbung am Beispiel des Kulturkonzeptes 2025 der Stadt Karlsruhe
Dr. Susanne Asche, Leiterin des Kulturamts der Stadt Karlsruhe
Im Jahr 2014 verabschiedete der Karlsruher Gemeinderat das Kulturkonzept 2025, das zentrale Ideen der Kulturhauptstadtbewerbung für 2010 weiterführt. Das Konzept wurde partizipativ erarbeitet und setzte damit die in der Zeit der Bewerbung geschaffene Kultur der Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Kultureinrichtungen und -akteuren fort. Sowohl infrastrukturelle Maßnahmen wie inhaltliche Positionierungen, die in der Bewerbungsschrift genannt waren, wurden in dem Konzept aufgegriffen und zugespitzt. Vor allem die Berufung auf die Grund- und Menschenrechte als Basis und Ziel des kulturell-gesellschaftlichen Lebens stellt die Nachhaltigkeit der Bewerbungsanstrengungen dar.
|
14:00 - 14:15 Uhr
|
|
|
Kaffeepause & Netzwerken
|
|
14:15 - 14:45 Uhr |
|
|
Mehrwert KulturRegion
Bettina Pau Geschäftsführerin KulturRegion Stuttgart
Wie können strategische Partnerschaften das Kulturleben einer Region mitgestalten und welchen Mehrwert bietet eine solche Art der Kooperation? Seit nunmehr 27 Jahren prägt die KulturRegion Stuttgart das kulturelle Erscheinungsbild der Region. Innovative Projekte, die für die einzelnen Kommunen nicht alleine realisierbar wären, werden unter dem Dach KulturRegion gemeinsam durchgeführt und lenken überregional Aufmerksamkeit auf das Kulturgeschehen im Großraum Stuttgart. Dabei spielen aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen und Themen eine große Rolle, denn die Projekte werden aus der Region heraus partizipativ entwickelt. Durch den interkommunalen Austausch und die Vernetzung von Akteuren entsteht so eine gemeinsame kulturelle Identität als Region.
|
14:45 - 15:15 Uhr |
|
|
Die Chancen der Kulturentwicklung für Bad Ischl und das Salzkammergut
Hannes Heide Bürgermeister Bad Ischl
Das Salzkammergut und Bad Ischl sehen die Bewerbung für die Europäische Kulturhauptstadt 2024 als Katalysator, um einen Kulturentwicklungsplan und eine regionale Entwicklungsstrategie bis 2030 zu erarbeiten. Stärken und Defizite in der Region werden aufgezeigt, Themen- und Handlungsfelder festgelegt. Diese wird Bürgermeister Hannes Heide aus Bad Ischl in seinem Beitrag auflisten und klarmachen, wie und wo sich die Assoziationen ändern sollen, wenn zukünftig "vom Salzkammergut" gesprochen werden wird.
|
15:15 - 15:30 Uhr
|
|
|
Kaffeepause & Netzwerken
|
|
15:30 - 16:00 Uhr |
|
|
Ipen Mienskip – the concept of community in Leeuwarden-Friesland 2018
Immie Jonkman, Creative Producer Leeuwarden-Friesland 2018
In 2014 the city ofLeeuwardenand the region of Friesland (theNetherlands) introduced the word ‘mienskip’ (community) to the world, by winning the title of European Capital of Culture 2018. Main goal of Leeuwarden-Friesland was to use culture to make a change to the world starting in your own region. Important was to get as many people involved as possible and have them take responsibility for their own surroundings, by using culture. It has always been important to make people feel responsible for their own ideas and projects.
Today we are seven years down the line and it is 2018. And tens of thousands of people are working on this goal and it looks like Leeuwarden-Fryslân pulled it off. The mienskip has started to move and act in some kind of positive activism! Leeuwarden-Friesland has regained their confidence and its pride and shows it to the rest ofEuropeand beyond. How did this Capital of Culture make this happen?
|
16:00 - 16:30 Uhr |
|
|
„KRACH – Kreativraum Chemnitz“: KRACH – gemeinsam machen.
Robert Verch & Eva-Maria Gräfer, Förderprogramm Kultur- und Kreativwirtschaft
Der Wettbewerb KRACH – Kreativraum Chemnitz öffnet kreativen Gründer:innen ungenutzte Räume. Die Anforderungen der Unternehmen bringen unkonventionelle Lösungen und neue Formen der Zusammenarbeit in der Stadt hervor. Außerdem schafft das Förderprogramm neue Perspektiven für private und öffentliche Vermieter:innen. KRACH ist eine Initiative der Stadt Chemnitz, der Chemnitzer Wirtschafts- und Entwicklungs mbH (CWE) sowie dem Branchenverband Kreatives Chemnitz e.V. Die Unterstützung von Expert:innen aus der Wirtschaft trägt zum Erfolg des Programms bei.
|
16:30 - 16:45 Uhr
|
|
|
Kaffeepause & Netzwerken
|
|
16:45 - 17:30 Uhr
|
|
|
Abschlussdiskussion: Kulturpolitik im Kontext von strategischer Stadtentwicklung
mit Ferenc Csák, Kulturbetriebsleiter der Stadt Chemnitz und Projektleiter „Chemnitz 2025“ Dr. Skadi Jennike, Kulturdezernentin der Stadt Leipzig Prof. Dr. Oliver Scheytt, Geschäftsführer Kulturexperten Dr. Scheytt GmbH, Präsident der Kulturpolitischen Gesellschaft e.V.
Eine Stadt lebt von einem vielfältigen kulturellen Angebot. Kultur braucht professionelle Rahmenbedingungen, optimale Organisationsstrukturen und einen hohen Stellenwert im Kontext von zeitgemäßer Stadtentwicklung. Über strategische Maßnahmen kultureller Stadtentwicklung diskutieren Akteure aus Kulturpolitik und Verwaltung.
|
Programmänderungen vorbehalten.
Zurück zur Kongressarchitektur...