Seit 2012 unterstützt der Migros-Pionierfonds Ideen und Projekte, die den gesellschaftlichen Wandel befördern. Innerhalb von neun Jahren hat der Förderfonds über 100 Pionierprojekte auf den Weg gebracht und rund 100 Millionen Schweizer Franken investiert. Ein Meilenstein ist erreicht – Zeit, um Erfahrungen und Erkenntnisse, Misserfolge und Erfolge zu teilen.
Mutige Ideen verdienen eine Chance: Mit dieser Überzeugung unterstützt der Migros-Pionierfonds Menschen dabei, aus kühnen Plänen konkrete Lösungen zu machen. Seit bald zehn Jahren sucht und fördert er Ideen mit gesellschaftlichem Potenzial. Vorhaben, die den Aufbruch wagen und mit unkonventionellen Lösungsansätzen den Tatbeweis antreten. Der Pioniergeist steckt tief in der DNA der Förderinstitution, die 2012 unter dem Namen «Engagement Migros» als Teil des gesellschaftlichen Engagements der Migros-Gruppe gestartet ist (siehe Infobox) und seit 2021 unter der Flagge «Migros-Pionierfonds» segelt.
Von der Idee bis zum umsetzungsreifen Projekt
Seit den Anfängen mit dabei ist Stefan Schöbi. Zusammen mit Fachspezialist*innen der Migros, externen Expert*innen und mit einem wachsenden Team hat der Leiter des Migros-Pionierfonds ein eigenständiges Fördermodell aufgebaut und schrittweise weiterentwickelt. Anders als beim Migros-Kulturprozent war es beim Migros-Pionierfonds nie möglich, sich mit einem Gesuch um Unterstützung zu bewerben. Heute spürt ein achtköpfiges Team aktiv Pionierprojekte in gesellschaftlich relevanten Themenschwerpunkten auf. Die Scouts begleiten Pionier*innen auf Augenhöhe und unterstützen sie bei der Konkretisierung und Umsetzung ihrer Pläne. Die Pionierprojekte erhalten während drei bis fünf Jahren somit nicht nur finanzielle Unterstützung, sondern auch Begleitung und Coaching – von der Projektidee bis zum umsetzungsreifen Projekt.
Der Migros-Pionierfonds und die Projektpartner*innen arbeiten in konsequenter Co-Kreation zusammen und folgen der Lernkurve im Projektverlauf; sie stellen sich dem Experiment und nehmen nötige Kursänderungen und sogar ein mögliches Scheitern bewusst in Kauf. Das gemeinsame Ziel: eine nachhaltige Wirkung zu erzielen – für eine verantwortungsbewusste Gesellschaft, die ihr Handeln reflektiert und Rücksicht nimmt auf künftige Generationen ebenso wie auf planetare Ressourcen.
Von Kultur bis Kreislaufwirtschaft
2021 hat der Migros-Pionierfonds mit seinem Wirken einen Meilenstein erreicht: er hat 100 Pionierprojekte mit insgesamt rund 100 Millionen Franken ermöglicht. Darunter ist zum Beispiel das Kultur-Startup «#letsmuseeum», das nach New Yorker Vorbild mit neuartigen Museumsführungen ein jüngeres und kulturfernes Publikum in Schweizer Museen lockt. Oder das Projekt «arvae», das regional tätige (Umwelt)Expert*innen mit Wissenschaftler*innen und Künstler*innen zusammenbringt, um gemeinsam Lösungen für lokale Umweltprobleme zu finden. In den vergangenen Jahren hat der Migros-Pionierfonds sein Portfolio zunehmend mit Pionierprojekten in den Themenfeldern «Technologie und Ethik» und «Klima und Ressourcen» erweitert. Ein Beispiel ist das Projekt «Stop Hate Speech», das einen Algorithmus entwickelt hat, der gegen Anfeindungen und Beleidigungen im Internet antritt. Oder das Projekt «Brainforest», das einen digitalen Marktplatz für den Handel mit nachhaltigen Waldprodukten schafft, damit die heutige Waldfläche drastisch vergrössert werden kann. Viele der Pionierprojekte verfolgen den zirkulären Ansatz der Kreislaufwirtschaft. Etwa das Projekt «Circular Clothing», das kleinen Schweizer Textillabels den Weg zur Kreislauffähigkeit ebnen will. Oder das Projekt «realCYCLE», das die gesamte Wertschöpfungskette von Kunststoff-Verpackungen als Kreislauf versteht und ausrichten will.
Handbuch und Toolbox für Pionierideen
100 Projekte – das sind 100 und mehr Herausforderungen, Fehlversuche und Frustmomente, aber auch 100 und mehr Erfolge, die Mut machen. Getreu nach seinem Grundsatz «Copy-left statt Copyright» nimmt der Migros-Pionierfonds sein Jubiläum deshalb zum Anlass, um die gesammelten Erfahrungen und Erkenntnisse aus den vergangenen neun Jahren zu teilen. Mit der Initiative «Von 0 auf 100 – eine Anleitung zum besser machen» (siehe Infobox) werden Menschen mit Pioniergeist motiviert und durch konkrete Hilfestellungen unterstützt, durch die sie selbständig mutigen Ideen Taten folgen lassen können.
Neben einem Handbuch soll eine laufend ergänzte digitale Austauschplattform mit praktischen Tools und Werkzeugen für die erfolgreiche Umsetzung von Pionierideen entstehen. Das Ziel ist es, dass möglichst viele Menschen vom Know-how profitieren können und ihre eigenen Erfahrungen beisteuern. Damit will der Migros-Pionierfonds zu mehr Austausch und Vernetzung unter den Pionier*innen und Macher*innen anregen. Denn mit 100 ermöglichten Projekten hat der der Migros-Pionierfonds zwar vorgespurt, aber das Ziel ist noch lange nicht erreicht: es sollen noch viel mehr Ideen konkret umgesetzt werden – für eine besser Zukunft.
Von 0 auf 100 – eine Anleitung zum Bessermachen
Von der Idee zum gesellschaftlichen Wandel ist es ein langer und oft steiniger Weg – vor allem, wenn man als Einzelkämpfer*in mit wenig Erfahrung unterwegs ist. Hier möchte der Migros-Pionierfonds anlässlich seines Jubiläums Unterstützung bieten: Unter dem Motto «Von 0 auf 100 – eine Anleitung zum Bessermachen» und gestützt auf die Erfahrungen und Erkenntnisse aus 100 Projekten gibt er sein Know-how weiter: Ein Handbuch begleitet mutige Köpfe bei der Umsetzung ihrer Pionierideen und zeigt auf, wie man ein Projekt wirkungsvoll plant, an den Start und im besten Fall erfolgreich über die Ziellinie bringt. Das Handbuch ist Mutmacher, Energie-Booster und Berater in einem. Ausserdem entsteht eine digitale Austauschplattform mit praktischen Tools und Werkzeugen für Pionier*innen und Macher*innen.
Der Migros-Pionierfonds
Das freiwillige gesellschaftliche Engagement der Migros hat Tradition: 1957 wurde das Migros-Kulturprozent in den Statuten des Unternehmens verankert. 2012 gründete die Migros den Förderfonds Engagement Migros, den heutigen Migros-Pionierfonds. Das Unternehmen ist damit seiner Tradition gefolgt, hat aber in der Ausrichtung des Fördergefässes neue Wege beschritten und das freiwillige gesellschaftliche Engagement auf die Unternehmen der Migros-Gruppe ausgeweitet. Tochterunternehmen der Migros wie Denner oder die Migros Bank beteiligen sich seither mit 10% ihrer Dividende am Migros-Pionierfonds, der über ein jährliches Budget von circa 15 Millionen Franken verfügt. Der Migros-Pionierfonds sucht und fördert Ideen mit gesellschaftlichem Potenzial. Weitere Informationen:
www.migros-pionierfonds.ch