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RWE Stiftung

Kulturförderung, die zum Dialog einlädt und die Kontroverse nicht scheut

Bildung und Soziales sind wichtige Förderfelder der Stiftung in diesem Sinne, aber zum Dialog über Energie können auch Künstler beitragen. Dafür steht VISIT, ein von der Stiftung 2010 initiiertes Stipendiatenprogramm. VISIT lädt junge Künstler ein, sich mit dem Thema Energie und allen damit verknüpften Fragen auseinanderzusetzen. Die hierbei entstehenden Positionen sind natürlich nicht immer deckungsgleich mit denen von RWE. Muschick: „Und genau daran sind wir interessiert. Wir wollen und brauchen den Dialog und die Kontroverse, die durch ein solches Programm entsteht.“

Jährlich werden zwei Stipendien für Fotografen und Medienkünstler ausgeschrieben. Die Künstler werden über den Projektzeitraum finanziell unterstützt und die Stiftung übernimmt die Produktionsund Dokumentationskosten.

Die thematische Bindung polarisiert seit der Einführung von VISIT, doch „mit der Energiewende ist das Thema relevanter denn je“, findet Daniela Berglehn, die das Programm bei der RWE Stiftung betreut. Sie sieht keine Einschränkung, denn im besten Fall könnten alle Beteiligten nur voneinander lernen. „Die freie Arbeit des Künstlers ist dabei natürlich Voraussetzung für die Qualität der entstehenden Werke“, so Berglehn. Durch die Fokussierung des Programms werden Projekte und Themen möglich, zu denen Künstler sonst der Zugang verwehrt ist. Die Stipendiaten können direkt an den Orten und mit den Menschen arbeiten, die für das Thema und die künstlerische Auseinandersetzung relevant sind.

Zwei der Stipendiaten waren der Essener Axel Braun (Folkwang Hochschule) und der Österreicher Lukas Marxt (Kunsthochschule für Medien, Köln). Ihre Arbeiten sind – trotz der thematischen Klammer – ganz unterschiedlich in Konzeption und Umsetzung.

Axel Brauns Projekt „Die Technik muss grausam sein, wenn sie sich durchsetzen will“ ist das Ergebnis einer künstlerischfotografischen Recherche zum Thema Wasserkraft, die er im RWE-Konzernarchiv und an den Standorten der Wasserkraftwerke im In- und Ausland unternommen hat. Seine Fundstücke und die eigenen Fotografien präsentierte er in der Konzernzentrale als eine Sammlung, die das komplexe Verhältnis von Mensch, Technik und Natur am Beispiel der Wasserkraft thematisiert. Der Ausstellungstitel bildete die Überschrift seiner Installation im Foyer der Konzernzentrale und empfing Mitarbeiter und Besucher des Unternehmens tagtäglich – das provozierte. Während der Laufzeit des Projektes gab es neben den klassischen internen Informationsmaßnahmen zahlreiche Dialogformate mit Ingenieuren, Mitarbeitern und dem Künstler, die durch die Stiftung moderiert wurden.

„Nella Fantasia“ nannte Lukas Marxt seine auf der Bohrinsel Snorre A inmitten der Nordsee vor Norwegen entstandene Videoarbeit. Marxt setzte sich mit den Anforderungen des Unternehmens auseinander, absolvierte eine Vielzahl von Gesundheitstests und Sicherheitstrainings und verbrachte rund 10 Tage mit den Arbeitern auf der Plattform. Seine visuellen und akustischen Eindrücke fügte er zu einer Ortsbeschreibung des Mikrokosmos „Bohrinsel“ zusammen, die den Fokus nicht auf die technischen Vorgänge legt und die inhaltliche Bedeutung der Umgebung ausklammert. Auch das polarisierte. Doch gerade der Fokus auf die skulpturale Qualität des Ortes war eine gänzlich neue Perspektive und bot Raum für eine besondere Erfahrung. Die ruhigen und langen Einstellungen des Films bilden eine Art inneren Monolog, die Entkoppelung von Mensch und Maschine. Im Anschluss an die öffentlichen Aufführungen an RWEStandorten in Essen, Dortmund und Hamburg lief der Film bereits bei Festivals in Graz, Lissabon und auf dem Jeonju International Film Festival in Südkorea. Und VISIT stellte sich für ihn durchaus als Sprungbrett heraus: Im Mai 2013 erhielt er den Spiridon-Neven-DuMont-Preis, der seit 1998 Studierende der Kunsthochschule für Medien Köln (KHM) für besondere künstlerische Leistungen ehrt. So kann es weitergehen. Für die Künstler und mit VISIT.

Seit 15 Jahren engagiert sich die RWE Stiftung für junge Menschen. 1998 wurde sie anlässlich des 100. Geburtstag der RWE AG unter dem Namen „RWE Jugendstiftung“ gegründet und förderte anfangs überwiegend soziale Projekte, die benachteiligten Kindern und Jugendlichen Chancen und Perspektiven boten. 2009 wurde das Aufgabenspektrum der Stiftung erweitert: Sie bündelt heute das gesamte gesellschaftliche Engagement des Konzerns und fördert auch Projekte in den Bereichen Bildung und Kultur. Der Fokus liegt dabei auf dem Thema Energie. Ziel ist es, das gesamtgesellschaftliche Verstännis dieses Themas zu erhöhen. Denn Energie ist nicht nur ein naturwissenschaftlichtechnisches Phänomen. Sie hat auch eine soziale, ökonomische und ökologische Dimension. Die RWE Stiftung verfügt über ein Eigenkapital von rd. 60 Millionen Euro. 

„Wir wollen ein umfassendes Verständnis von Energie stärker in der Gesellschaft verankern“, erklärt Dr. Stephan Muschick, Geschäftsführer der RWE Stiftung. „Den Wert der Stiftungsarbeit sehe ich nicht nur in den Projekten selbst, sondern vor allem in den Denkanstößen, die die Projekte geben.“

Dr. Stephan Muschick, Geschäftsführer der RWE Stiftung gGmbH

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Jahrbuch:2014 

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