„Kultur braucht Energie“
„Kultur braucht Energie“ haben wir diese Seite betitelt. Aktuell gilt aber noch mehr: ‚Energie braucht Kultur’. Energiewende braucht Kultur. Damit eines der komplexesten Projekte unserer Gesellschaft gelingt, benötigt es mehr als nur Stromtrassen, neue Kraftwerke und eine weitsichtige Politik. Es geht nicht ohne gesellschaftlichen Diskurs, der Für und Wider abwägt. In diesem Diskurs können Kunst und Kultur eine wichtige Rolle spielen. Sie bringen neue Sichtweisen ein und Akteure zusammen, die sonst nicht miteinander reden. Diese Prozesse wollen wir initiieren und Plattformen bieten zum konstruktiven Dialog. Daher ist uns Kulturförderung im Kontext von Energie ein zentrales Anliegen – und unser Beitrag, dass die Energiewende auf einem stabilen gesellschaftlichen Fundament steht.
Dr. Stephan Muschick, Geschäftsführer der RWE Stiftung für Energie und Gesellschaft
Happy Birthday, VISIT
Der Konnex von Energie und Kultur hat Tradition bei der RWE Stiftung. Das eigene Kunst-Stipendium VISIT feiert bereits fünften Geburtstag. Zum Jubiläum zeigte das Kunstmuseum Bochum Arbeiten der zehn bisherigen Stipendiaten und damit die Vielfalt „energiegeladener Kunst“ – darunter auch die bekannten Fotografien von Sebastian Mölleken aus dem Tagebaugebiet Garzweiler. Wer die Ausstellung verpasst hat, findet mehr Impressionen im Stiftungs-Blog unter bit.ly/rwe-visit.
„Künstlerischer Diskurs auf allen Ebenen“
Ein gutes Beispiel, wie vielschichtig Kulturförderung sein kann: In Berlin war im Frühjahr die Retrospektive auf die Künstlergruppe ZERO zu sehen. Die RWE Stiftung förderte des Begleitprogramm „Dynamo“ mit Symposien, Musik und Literatur. Das Ziel: verschiedene Lebenswelten zu verbinden – passend zum Leitbild der ZERO-Künstler um Otto Piene und Heinz Mack. Mehr aktuelle Stiftungs-News unter www.facebook.de/rwestiftung.
Wenn der Kunst ein Licht aufgeht
Zum „Jahr des Lichtes“ hat die UNESCO 2015 ernannt, um Bewusstsein zu schaffen für die vielen Facetten von Licht im Alltag. Die RWE Stiftung hat daraufhin den „International Light Art Award“ (ILAA) ins Leben gerufen. Der mit 10.000 Euro dotierte ILAA zeichnet junge Künstler aus, die sich dem Thema Licht widmen. Unter 29 Bewerbungen aus aller Welt kürte die Jury Martin Hesselmeier & Andreas Muxel (Foto links) aus Köln zum Sieger. Der ILAA wird fortan zweijährig verliehen.
D I E S I C H T B A R K E I T D E S U N S I C H T B A R E N
Städte sind Energiezentren. Daher fokussiert sich die Arbeit der RWE Stiftung immer wieder auf urbane Räume – und dies nicht nur in der Heimatregion Ruhr. Das aktuelle Förderprojekt „Invisible Cities“ in Berlin etwa versucht, das Unsichtbare am urbanen Leben sichtbar zu machen. Gerade mit Blick auf die Digitalisierung werden solche Ansätze immer zentraler.
Drei Fragen an …
… S U S A P O P , D I R E K T O R I N D E S P R O J E K T E S P U B L I C A R T L A B :
Frau Pop, urbanes Leben ist doch sehr sichtbar – wieso „Unsichtbare Stadt“? Die Sichtbarkeit ist nur der erste Eindruck. Tatsächlich sind unsere Städte von Technologien gesteuert und erzeugen viele Daten, die wir mit bloßen Auge nicht sehen. Denken Sie an Energie, Kommunikation und Verkehr. Wir wollen mit künstlerischen Verfahren ein Bewusstsein dafür schaffen.
Wie arbeiten Sie konkret?Wir haben 50 Künstler aus aller Welt zum Workshop eingeladen und ihnen die Frage gestellt: Wie machen wir unsichtbare Datenströme im urbanen Raum sichtbar? Uns hat dabei vor allem interessiert, wie sich Lösungen als Installation oder Performance umsetzen lassen.
Mit welchem Ziel? Wir wollen, dass Menschen spielerisch bei der Kunst mitwirken können, und so ein Bewusstsein dafür entwickeln, was unsere Gesellschaft heute ist. Der „Privacy Collider“, eines der entwickelten Projekte, ist ein gutes Beispiel: Es geht darum, auf zentralen Plätzen Suchscheinwerfer zu montieren, die Menschen „einfangen“. Unterhalten sich zwei Personen, wenn sie im Licht stehen, werden die Gespräche per Mikrofon in andere Kegel übertragen, sodass Austausch stattfindet. Das könnte auch zwischen Städten passieren. Dann würden Sie in der einen Stadt hören, was Menschen in der anderen bereden.