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Philippe Kratz als Tänzer in „Words and Space“ © Alessandro Calvani

Best Practice

Das kulturelle Engagement der Bayer AG

Bereits seit 1907 engagiert sich die Bayer AG kulturell, 1908 kam mit dem Erholungshaus ein eigenes Theater- und Konzerthaus in Leverkusen hinzu. Ursprünglich gegründet, um die Lebensqualität der Mitarbeiter zu verbessern, entwickelte die Kulturabteilung – heute Bayer Kultur – über Jahrzehnte ein eigenes Profil und richtet heute jährlich rund 100 Veranstaltungen in den Sparten Musik, Tanz, Theater und Kunst für alle Interessierten aus. Kulturelle Bildungsarbeit, ein Kinder- und Jugendprogramm, die Reihe „Im Klassenzimmer“, theater- und kunstpädagogische Workshops sowie die stARTacademy, ein Förderformat für hochtalentierte junge Künstler, ergänzen die Arbeit.

Die stARTacademy von Bayer Kultur
Mehr als ein klassisches Förderprogramm

Initiiert wurde die stARTacademy in der Spielzeit 2009/10. Anfangs noch unter „stART“ bekannt, avancierte das Förderprogramm von Bayer Kultur schnell zu einem Format, das bei den jungen, hochtalentierten Künstlern regen Zuspruch fand. Allerdings mit einem kleinen Haken. Die Künstler konnten und können sich nach wie vor nicht dafür bewerben, sondern werden ausgewählt und aktiv angesprochen. Stimmt die Chemie, stehen die Chancen gut, dass aus dem Erstkontakt eine maximal dreijährige finanzielle Unterstützung erwächst.

Mit der Umbenennung 2015 in stARTacademy hielt ein neuer Geist Einzug und ergänzte den Ursprungsgedanken der finanziellen Unterstützung um eine Besonderheit: Die Künstler bleiben dem Netzwerk auch nach der aktiven Förderung erhalten, weil die stARTacademy „Sparringspartner“, künstlerische Heimat und Plattform für die Künstler sein möchte. Der Gedanke einer Kulturpatenschaft liegt hier näher als ein klassisches Kultursponsoring. Es geht um Austausch und Miteinander, Bayer Kultur ist an dem Menschen hinter dem Künstler interessiert: Wo möchte dieser mit seiner Berufung hin? Was fehlt ihm auf dem Weg dorthin? Wo kann das Team von Bayer Kultur beratend tätig werden? Ergeben sich Synergien mit anderen Künstlern, Orchestern, Dirigenten, Compagnien? Aber auch: Ist die stARTacademy ein gutes Format? Hilft das Engagement von Bayer Kultur – so, wie es derzeit gelebt wird – den Künstlern weiter oder muss etwas geändert werden? Erst mit der Kommunikation in beide Richtungen wird die stARTacademy zu einem harmonischen und sinnvollen Ganzen.

Die von Bayer Kultur geförderten Künstler wissen dies zu schätzen, kehren sie doch immer wieder gerne ins Erholungshaus zurück, berichten von Engagements und Konzerten aus der ganzen Welt und stehen auch über die finanzielle Förderung hinaus für Projekte zur Verfügung. Besonders gerne, wenn Bayer Kultur für „Ein Leben für die Bühne“ anfragt. Dieses Format richtet sich an Schüler der dritten bis sechsten Klasse und hat zum Ziel, bereits im Kindesalter für Kunst und Kultur zu begeistern. Der einfachste Weg dorthin führt über den direkten Kontakt: Die Künstler erzählen von ihrem Werdegang, von ihrem Alltag, von den Dingen, die vielleicht manchmal nicht so funktionieren, wie sie selbst es möchten. Die Kinder stellen Fragen. Und zwar viele. Manchmal so viele, dass die Künstler kaum dazu kommen, kurze Stücke vorzuspielen, um der Stunde neben all der „Theorie“ auch ein wenig „Praxis“ mitzugeben. „Wenn am Ende beide Seiten – Künstler und Kinder – strahlend berichten, dass sie einen wunderbaren Tag gehabt haben, dann sind wir mit unserer stARTacademy und dem kulturellen Bildungsprogramm auf dem richtigen Weg“, unterstreicht Thomas Helfrich, Leiter der Abteilung Culture, Sports & Education bei Bayer, das Engagement.

Neue Gesichter in der stARTacademy

Zu Beginn der Saison 2018/19 kam es in der stARTacademy von Bayer Kultur zu Umbrüchen, denn Tamar Beraia (Klavier) und Tobias Feldmann (Violine) haben die aktive Förderung nach drei Jahren verlassen. Wenn man dem im Rheinland geläufigen „Niemals geht man so ganz“ trauen darf, kommt es zukünftig aber sicherlich zu dem ein oder anderen Wiedersehen im Erholungshaus, denn die beiden bleiben auch weiterhin Teil des Netzwerkes. Die frei gewordenen Plätze wurden mit vier neuen Künstlerpersönlichkeiten belegt:
 

SANDRO ROY

VIOLINE KLASSISCH

Der vielseitige Geiger hat eine klassische Ausbildung, sein Herz schlägt aber ebenso für den Jazz. Aufgrund seiner Herkunft als Sohn einer musikalischen Sinti-Familie fühlt er sich dem Gypsy-Jazz sehr verbunden. Sein Großonkel war Geiger bei den Wiener Philharmonikern, und eine verwandtschaftliche Beziehung zu Django Reinhardt gibt es ebenfalls. So verwundert es nicht, dass sich Sandro Roy bei Bayer Kultur mit einem Programm präsentiert, das diese berühmte Jazz-Legende in den Mittelpunkt stellt.

Wieso bist du Geiger geworden? Was fasziniert dich daran am meisten? Gibt es Vorbilder? Spielst du auch noch andere Instrumente?
Das ist eine gute Frage, dies nahm über mehrere Umwege seinen Lauf, denn mein erstes Instrument war eigentlich die Gitarre, da ich wie mein Vater Jazzgitarrist werden wollte. Ich habe eines Tages von einem Bekannten eine Kindergeige in die Hand bekommen und mich sofort in den Klang verliebt, das ist der Grund, weshalb ich heute Violinist bin: die Liebe zum Geigenklang. In meiner Familie gab es in jeder Generation einen Geiger, sogar einen, der es zu den Wiener Philharmoniker geschafft hat: Joseph Roy.

                                            

Sandro Roy © Christian Hartmann

Bist du festgelegt auf eine Stilrichtung oder bevorzugst du eine bestimme Musikepoche?
Ich fühle mich nirgendwo in der Musik festgelegt. Ich sehe mich eher als Grenzgänger zwischen Klassik und Jazz. Beide Stile haben meine Vorstellung von Musik entscheidend geprägt. Im Jazz vor allem die Musik von Django Reinhardt, in der Klassik die Musik von Johann Sebastian Bach. Sich hier auf nur eine Epoche oder ein Zeitalter festzulegen, würde meine Inspirationsquellen sehr einschränken.

Was war für dich persönlich bisher der größte Erfolg deiner Karriere? Gab es auch einen bemerkenswerten Misserfolg?
Ich hatte glücklicherweise mehrere große Erfolgsmomente in meiner jungen Karriere, die mich weiter motiviert haben, fleißig zu bleiben und hart für meinen Erfolg zu arbeiten. Stationen waren solistische Konzerte mit der Deutschen Kammerphilharmonie oder der NDR Bigband und viele mehr. Mein größter Misserfolg war als 14-Jähriger ein linker Armbruch durch ein Fußballspiel, wodurch ich fast zwei Monate außer Gefecht gesetzt war.

Was ist für dich die größte Herausforderung in deinem Beruf als Musiker und Künstler?
Die größte Herausforderung besteht für mich darin, in meinem Beruf möglichst viele Menschen für meine Musik begeistern zu können. Und dies so oft wie möglich in verschiedenen Epochen und Stilarten.

Wo und wie hast du das erste Mal von der stARTacademy erfahren?
Ich kannte einige stART-Künstler schon vom Namen, daher habe ich mitbekommen, dass Bayer eine starke Nachwuchsförderung im Bereich Kultur besitzt.

Welche Erwartungen hast du an die stARTacademy?
Ich freue mich riesig, als stART-Künstler im Programm von Bayer Kultur eingebunden zu werden, was mir wieder neue Möglichkeiten gibt, mich musikalisch zu entfalten.

Die stART-Künstler werden ganz individuell ausgesucht. Man kann sich nicht bewerben. Was hast du als erstes gedacht, als die Auswahl auf dich gefallen ist und Bayer Kultur Kontakt aufgenommen hat?
Ich war total überrascht und erstaunt, als Thomas Helfrich und Carolin Sturm (Musik-Referentin bei Bayer Kultur) zu mir in den Backstage-Bereich gekommen sind und von dem Plan erzählt haben, dass ich einer der neuen stART-Künstler bei Bayer werde solle und gut zum stARTKünstler-Team passen würde. Für so ein hochrangiges Stipendium muss man sich eigentlich irgendwo bewerben – und das tat ich nie. Daher war es natürlich umso überraschender und eine große Freude, plötzlich unverhofft ausgewählt zu werden.

Was möchtest du noch über dich erzählen?
Ich bin ein junger Musiker zwischen Jazz und Klassik, für den es kaum etwas Schöneres gibt, als die Musik sowie die Tatsache, dass man Menschen damit ein besonderes Geschenk für die Seele machen kann. Ich komme aus einer Sinti-Familie und bin daher tief verwurzelt mit der Musik-Tradition des legendären Gitarristen Django Reinhardt, der sogar weitläufig mit mir verwandt ist. Auch innerhalb meiner Familie wird viel musiziert, davon habe ich viel mitnehmen können. Die Freude an der Musik und meine Familie sind für mich die wichtigsten Lebensinhalte.
 

ALEXEJ GERASSIMEZ

SCHLAGZEUG

Das Schlagzeug ist heutzutage aus der Popmusik nicht mehr wegzudenken. Doch auch in Verbindung mit anderen Genres – wie der klassischen Musik und dem Jazz – funktioniert dieses vielfältige Instrument wunderbar. Dies beweist Alexej Gerassimez nur allzu gut. Die Zusammenarbeit mit namhaften Orchestern, aber auch seine Solo-Programme führten ihn bereits nach China, Südkorea, in die USA, die Schweiz und die Niederlande.

 Der in Essen geborene Musiker begann seine Karriere mit einem Studium an der Hochschule für Musik in Köln, ist mittlerweile Wahl-Berliner und als Gastdozent am Salzburger Mozarteum und dem Birmingham Conservatoire tätig. Alexej Gerassimez kommt viel rum. Und immer mit im Gepäck: sein Schlagzeug.

                                            

Alexej Gerassimez © Nikolaj Lund

Seiner Musik setzt Alexej Gerassimez keine Grenzen. Neben dem bekannten Percussion Set-Up integriert er gerne auch mal ungewöhnliche Gegenstände wie Bremsscheiben, Fässer oder gar Schiffsschrauben in seinen Instrumenten-Aufbau. So entstehen neben mitreißenden Rhythmen ganz neue Klangwelten. Inspiriert vom Sound des Alltags gestaltet er somit ein einzigartiges und innovatives Programm und wurde deswegen nicht zu Unrecht mit renommierten Preisen wie dem ersten Preis des Deutschen Musikrats und dem zweiten Preis des ARD-Musikwettbewerbs ausgezeichnet.

Wieso bist du Schlagzeuger geworden? Was fasziniert dich daran am meisten? Gibt es Vorbilder?
Ich komme aus einem Musikerhaushalt und bin früh mit Musik in Verbindung gekommen. Die Energie des Schlagzeugs jedoch hat mich von Anfang an immer am meisten fasziniert. Mit drei oder vier Jahren habe ich meiner Mutter die Töpfe aus der Küche geklaut und in meinem Kinderzimmer „Konzerte“ gegeben. Als ich etwas älter war, waren meine Vorbilder vor allem die schottische Schlagzeugerin Evelyn Glennie und mein späterer Lehrer, Peter Sadlo.

Spielst du auch noch andere Instrumente?
Mein Vater war nicht begeistert, als ich Schlagzeug spielen wollte, weil er nicht wusste, wie vielseitig das Instrument sein kann. Deshalb wurde ich erst einmal zum Klavierüben verdonnert. Das Klavier war sozusagen mein erstes Instrument, erst circa zwei Jahre später kam ich zum Schlagzeugspielen. Klavier spiele ich aber auch heute immer noch, und es hilft mir sehr bei meinen eigenen Kompositionen.

Bist du festgelegt auf eine Stilrichtung oder bevorzugst du eine bestimme Musikepoche?
Beim Schlagzeug mag ich, dass fast jede Kultur seine eigene Art von Percussion-Instrument hervorgebracht hat. Aus diesem Grund ist es so vielfältig und farbenreich und praktisch in jedem Genre zu Hause. Egal ob Fusion Jazz, Hardrock, Soul oder Klassik. Ich liebe diese verschiedenen Stilrichtungen und Möglichkeiten, sich musikalisch auszudrücken. Mit dem Schlagzeug verbinde ich Kulturen und Menschen miteinander.

Was war für dich persönlich bisher der größte Erfolg deiner Karriere? Gab es auch einen bemerkenswerten Misserfolg?
Misserfolge sind ungemein wichtig, um im Leben weiter zu kommen und als Persönlichkeit zu reifen. Ich habe früher sehr viele Wettbewerbe gespielt und fast immer gewonnen. Wenn ich dann mal nicht den ersten Preis bekam, habe ich an meinem Können gezweifelt, was aus heutiger Sicht total übertrieben war. Irgendwann versteht man, dass das wirklich Wichtige alleine deine persönliche musikalische Aussage ist. Und die ist ab einem gewissen Niveau nicht wirklich vergleichbar, weil es nicht um „höher, schneller, weiter“ oder Punkte geht, sondern um Emotionen und Gefühle. Mein größter Erfolg ist sicherlich, dass ich heute die Musik spielen und schreiben kann, die ich liebe, mit den Künstlern und Musikern zusammenarbeiten darf, die ich toll finde, und meine Begeisterung für die Musik auf der Bühne mit dem Publikum teilen kann.

Was ist für dich die größte Herausforderung in deinem Beruf als Musiker und Künstler?
Durch unsere digitale Welt, in der wir quasi ständig erreichbar sind und alles ganz schnell gehen muss, wird es immer schwieriger, Zeit nur für das Musikmachen und Komponieren zu finden. Natürlich sind wir heute alle besser vernetzt, was auch für Musiker praktisch ist. Aber es passiert schnell, dass man durchs Organisieren und Kommunizieren über diverse Ebenen den Blick für das Wesentliche verliert, nämlich die Musik an sich. Das darf nicht sein, daher schaffe ich mir – so gut es geht – zwischen Tourneen und Interviews immer wieder Perioden, in denen ich für mich bin und kreativ arbeiten kann.

Wo und wie hast du das erste Mal von der stARTacademy erfahren?
Vor einigen Jahren hat mir ein Musikerkollege davon erzählt. Kürzlich traf ich dann Carolin Sturm, die Musikreferentin von Bayer Kultur, und diese legte mir die stARTacademy ans Herz. Schön finde ich hierbei, wie sehr sie hinter der Sache steht und es ihr wichtig ist, junge Musiker zu fördern.

Welche Erwartungen hast du an die stART-academy von Bayer Kultur?
Eine erfolgreiche Musikerkarriere besteht zu 20 % aus Musik und zu 80 % aus Management. Irgendwann habe ich verstanden, dass ich das alles erstens nicht alleine machen kann und es zweitens Leute gibt, die die Managementaufgaben viel besser als ich erledigen können. Ein gutes Team ist nötig, damit ich mich ganz auf meine Musik konzentrieren kann. Inzwischen darf ich mit super Leuten zusammenarbeiten, und dafür bin ich sehr dankbar. Ich erhoffe mir eine für beide Seiten fruchtbare Kooperation mit Bayer Kultur.

Die stART-Künstler werden ganz individuell ausgesucht. Man kann sich nicht dafür bewerben. Was hast du als erstes gedacht, als die Auswahl auf dich gefallen ist und Bayer Kultur Kontakt aufgenommen hat?
Ich habe mich sehr gefreut, denn bei solchen Entscheidungsprozessen vertraue ich immer ganz meinem Bauchgefühl. Wichtig sind mir bei einer Zusammenarbeit immer die Menschen, die hinter einer Sache stehen, und dass diese genauso sehr für die Sache brennen, wie ich für die Musik. Die Leidenschaft von Carolin Sturm für dieses Programm war deutlich spürbar und hat mich beeindruckt. Kultur ist sehr wichtig für eine funktionierende Gesellschaft.
 

PHILIPPE KRATZ

TANZ & CHOREOGRAPHIE

Philippe Kratz, 1985 geboren, kennt Leverkusen sehr gut, denn er stammt aus Schlebusch. Bereits mit drei Jahren machte er seine ersten Tanzschritte in einem Ballettstudio an der Rathenaustraße, und was soll man sagen: das Tanzvirus hatte ihn gepackt.

Nach der Grundschule wechselte er auf das Freiherr-vom-Stein-Gymnasium, weil diese Schule Bühnenkunst als Unterrichtsfach anbot. Unter der Leitung von Suheyla Ferwer tanzte er dort in verschiedenen Produktionen, um dann im Alter von 16 Jahren für ein Austauschjahr nach Kanada zu gehen. Dort besuchte er eine Spezialschule: An den Vormittagen fand regulärer Schulunterricht statt, die Nachmittage aber wurden vollständig der Tanzausbildung gewidmet. Bei seiner Rückkehr nach Deutschland stand fest, dass eine fundierte Ballettausbildung das nächste Ziel sein sollte.

An der Staatlichen Ballettschule Berlin, unter der Leitung von Prof. Gregor Seyffert, wurde Philippe Kratz in den dann folgenden Jahren staatlich geprüfter Bühnentänzer. Von 2006 bis 2008 tanzte er unter der Leitung von Xin Pen Wang als Solist am Theater der Stadt Dortmund. 2008 wechselte Kratz vom Ballett Dortmund zur italienischen Compagnie Aterballetto, um die kreative Arbeit mit Mauro Bigonzetti kennenzulernen und in dessen Choreographien zu tanzen. Kurz danach übernahm die Florentinerin Cristina Bozzolini die künstlerische Leitung von Aterballetto und wurde zur eigentlichen Mentorin des jungen deutschen Tänzers. Sie ermutigte ihn, sich im Rahmen der kreativen Workshops von Aterballetto erstmals selber als Choreograph zu versuchen. Und das tat er dann auch, u. a. mit dem Duo, „Lettres d’amour“ (2012), „SENTieri“ (2014), das prämierte Stück „L’eco dell’acqua“ (2015) sowie das Pas de deux „#hybrid“.

                                            

Auch in „BLISS“ überzeugt Philippe Kratz © Alessandro Calvani

Im Jahrbuch der Zeitschrift TANZ wird Philippe Kratz Ende August 2016 als Hoffnungsträger im Bereich Choreographie bezeichnet. All seinen Arbeiten wohnen Originalität, Tiefgründigkeit sowie eine Vielseitigkeit inne, die von einer sehr persönlichen Bewegungssprache getragen sind. Der Gewinn des internationalen Choreographen-Wettbewerbs „Choreography 32“ der Ballettgesellschaft Hannover im Sommer 2018 unterstreicht diese künstlerische Vielfalt.

Im Frühsommer 2019 zeigt Bayer Kultur im Erholungshaus Kratz’ jüngste Kreation für Aterballetto, „Phoenix“ (Uraufführung im April 2017 in Cremona), die von Publikum und Kritik sehr gut aufgenommen wurde.
 

LISA CHARLOTTE FRIEDRICH

FILM

„Den ersten Kontakt zu Lisa Charlotte Friederich hatten wir im Frühjahr 2017. Damals hat sie ihr Filmprojekt „LIVE“ vorgestellt, von dem wir von Beginn an begeistert waren und sie und ihr kreatives Schaffen unterstützt haben. Aus dieser Erstförderung ist die Idee entstanden, Lisa Charlotte Friederich in unsere stARTacademy aufzunehmen, und wir freuen uns, diese damit um den Bereich Film erweitern und den Netzwerkgedanken somit ausdehnen zu können.“

                                            

Lisa Charlotte Friederich
am Filmset © Jannis Pohl

Lisa Charlotte Friederich, 1983 in Karlsruhe geboren, arbeitet als Schauspielerin und Regisseurin. Ihre Ausbildung umfasst das Schauspielstudium an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart sowie das Studium der Angewandten Theaterwissenschaft in Gießen – inklusive einem Stipendium des Evangelischen Studienwerks Villigst sowie einem Stipendium der Kunststiftung Baden-Württemberg 2016 (Darstellende Kunst). Bereits bei ihren ersten beruflichen Schritten konnte sie Jury, Publikum und Kritiker überzeugen, was nicht zuletzt der Nachwuchsförderpreis der Schauspielbühnen Stuttgart 2008, der Publikumspreis der Schauspielbühnen Stuttgart 2009 und der Hessische Filmpreis 2016 für den Film „Fritz Lang“ (weibliche Hauptrolle) unterstreichen. Von 2010 bis 2012 war Lisa Charlotte Friederich festes Ensemblemitglied am Theater Lübeck und spielte in diversen Theater- und Fernsehproduktionen (u. a. an den Häusern Düsseldorf, Linz, Stuttgart, Heidelberg sowie im „Tatort“). 2013 und 2014 arbeitete sie als Regieassistentin von Heiner Goebbels bei der Ruhrtriennale International Festival of the Arts. Seit 2017 ist sie „Bewohnerin“ der Villa Abegg des Heidelberger Frühling und bereitet mit zwei Kollegen das Musiktheaterprojekt „Castor & Pollux“ vor, das beim Heidelberger Frühling 2019 Premiere haben wird. Darüber hinaus hat zurzeit ihr erster eigener Langspielfilm „LIVE“ Priorität, an dem sie gemeinsam mit der Musikerin Rike Huy arbeitet. „LIVE“ war ursprünglich als Kurzfilm konzipiert. Schon während der Dreharbeiten hatte das gesamte Team jedoch das Gefühl, nicht an einem Kurzfilmset zu sein, sondern einen Langspielfilm zu drehen. Der Rohschnitt hat dieses Gefühl bestätigt: „LIVE“ bringt das Potenzial eines 90-Minuten-Formats mit sich. Diese Idee kann nun unter anderem dank der stARTacademy umgesetzt werden.