2019 wird Matera zur Europäischen Kulturhauptstadt. Dies stellt für die Stadt, für die Region Basilikata, für den Süden des Landes und ganz Italien eine ganz besondere Chance dar.
Die Matera-Basilicata 2019 Foundation ist mit der Aufgabe betraut, die in den Bewerbungsdokumenten der Kandidatur (Bid Book) festgeschriebenen Arbeitsbereiche und Projekte umzusetzen. So soll die bisher im Kreativsektor erlangte Position Matera’s und der basilikatischen Region verfestigt werden und eine kulturelle Plattform für Südeuropa entstehen.
Das final erarbeitete Kulturprogramm, welches zur Ernennung Materas als Europäischen Kulturhauptstadt 2019 führte, ist unter dem Slogan „Open Future“ zusammengefasst. Tatsächlich wird Matera 2019 als eine Möglichkeit wahrgenommen, in jeglicher Hinsicht einen Schritt hin zu mehr Offen- und Aufgeschlossenheit zu wagen: Offenheit bedeutet „für alle zugänglich“, „kein Verbergen von Gedanken und Gefühlen“ und „Dialogbereitschaft“. Matera 2019 bietet eine großartige Gelegenheit, Kultur eine höhere Reichweite zu ermöglichen und eine kulturell sensibilisierte Öffentlichkeit zu fördern. Dies geschieht durch Experimentieren mit neuen Modellen des Zuhörens, Teilens und Schaffens und durch das Aufgreifen der Idee eines/r „cultural inhabitant“, der/die aktiv in den Prozess der Mitgestaltung und Miterschaffung involviert ist.
Die Eröffnung des Jahres als Europäische Kulturhauptstadt findet im Rahmen eines groß angelegten Festes am 19. Januar 2019 statt. Mehr als 131 Bands aus allen Städten und Dörfern Basilikatas, 20 aus weiteren Regionen Italiens und 27 aus Europa, werden feierlich in Matera einziehen. Im Laufe des Jahres werden vier große Ausstellungen organisiert: „Ars Excavandi“, die erste wirkliche Nachforschung über die Geschichte von Felsbauten im Wandel der Zeit; “Renaissance Revisited”, eine Reise auf den Spuren der Renaissance durch die Regionen Basilikatas und Apulien; “Poetry of Primes”, die Entdeckung der Bedeutung von Mathematik in der Arbeit von Künstlern beginnend bei Pythagoras; “Anthropocene Observatory”, thematisiert die Debatte um ein mutmaßliches neues geologisches Zeitalter, das durch menschliches Handeln beeinflusst ist.
Das Kulturprogramm von Matera 2019 wird aus 50 Eigenproduktionen bestehen, die sich um die fünf Themen des Bid Books drehen, welche darauf aus sind, sich mit den wichtigsten gegenwärtigen Themen zu beschäftigen, die da sind: „Wurzeln und Wege“, „Kontinuität und Unterbrechungen“, „Antike Zukunft“, „Utopien und Dystopien“, „Betrachtungen und Beziehungen“. Die eine Hälfte der Produktionen zeichnet sich durch eine Mitgestaltungsphase aus, in die die örtliche kreative Community eingebunden und gemeinsam mit einer großen Bandbreite an Künstlern, nationalen und europäischen Netzwerken und Institutionen zusammenarbeiten wird.
Die andere Hälfte des Programms wird durch die Vereinbarungen mit den italienischen und europäischen Hauptkulturinstitutionen bestimmt, von denen unter anderem drei erwähnenswert sind: das “Fondazione Ravenna Festival”, das Theatre San Carlo in Neapel (mit dem eine Oper in dem Ortsteil der Höhlensiedlungen, den Sassi, aufgeführt wird) und die “Biennale di Venezia”. Ein Teil dieser Projekte wird mit vorherigen und zukünftigen Europäischen Kulturhauptstädten realisiert sowie mit Plowdiw, der zweitgrößten Stadt Bulgariens, die den Titel 2019 mit Matera teilt.
Das Kulturprogramm von Matera 2019 basiert auf zwei Schlüsselprojekten: die Open Design School, in der erstmals nach dem Prinzip offener Europäischer Kultur unterrichtet wird, ein Reallabor (Living Lab), in dem mit der Absicht experimentiert wird, die Ergebnisse bei den verschiedenen Veranstaltungen 2019 zu präsentieren; I-DEA, das Institut für Demo-Ethno-Anthropologie wurde als „Archiv der Archive“ und der existierenden Sammlungen in Basilikata konzipiert, welche in Ausstellungen, Aufführungen, Forschungsprogrammen und auf einer Online-Plattform zur Verfügung gestellt werden.
Werte wie Sparsamkeit, Zusammenarbeit, Offenheit, Großzügigkeit, Leidenschaft und Magie sollen beim Kulturprogramm „Matera 2019“ alle Bürgerinnen und Bürger ansprechen: von Matera, der Basilikata, von Italien, von Europa und der ganzen Welt. Die Menschen, die Matera besuchen, werden nicht nur als bloße Touristen empfangen, sondern als vorübergehende Einwohner integriert, die sich aktiv am langfristigen Bürgerprogramm beteiligen.
Am 19. Januar 2018 hat der Countdown zur Eröffnungsveranstaltung 2019 mit der großartigen kollektiven Festlichkeit „Meno uno“ („Noch ein Jahr“) begonnen. Im Laufe des Jahres 2018, an jedem 19. eines Monats, wird ein Themenevent, das die gesamte Gemeinde einbezieht, veranstaltet. Auf diese Weise bewegt sich Matera mit Vorfreude Schritt für Schritt auf das Jahr als Europäische Kulturhauptstadt zu.