Ein Raumschiff für feine Ohren - der Nikolaisaal Potsdam, das etwas andere Konzerthaus mitten im Herzen der Stadt, hat sich mit seinem attraktiven und unkonventionellen Programm als Erste Adresse für gute Musik in Potsdam etabliert. Eröffnet wurden der 725 Plätze fassende spektakuläre Große Saal mit der sanft gewellten Decke und den ausgebuchteten Wänden sowie das variabel bespielbare Foyer (ein Umbau des einstigen Gemeindesaals der benachbarten Nikolaikirche) im August 2000. Rasch avancierte das hinter einer Barockfassade „versteckte“ (und im Inneren umso überraschender wirkende) Gebäude-Ensemble in der Wilhelm-Staab-Straße, erbaut nach Entwürfen des französischen Stararchitekten Rudy Ricciotti, zum Besuchermagnet mit jährlich mehr als 100.000 Gästen.
Spannungsreiche Kontraste und stilistische Offenheit, wie sie für die Architektur des Hauses typisch sind, prägen auch das Programm des Nikolaisaals. Es wendet sich an den klassischen Konzertgänger ebenso wie an den aufgeschlossenen Neueinsteiger. Mit insgesamt 15 unterschiedlichen Konzertreihen wird ein breites Spektrum musikalischer Stile und Genres für alle Generationen (sogar für Babys) angeboten: Klassik, Pop und Filmmusik finden hier ebenso statt wie Jazz, musikalische Lesungen, Kammermusik und Tanz. Mit spannenden Stil-Kreuzungen, ungewöhnlichen Programmkombinationen, fantasievollen Kinder- und Workshopprojekten, Neuproduktionen und Deutschlandpremieren begeistern hochkarätige Künstler ein neugieriges und anspruchsvolles Publikum. Auch Sie sind eingeladen, ein modernes, „barrierefreies“ Konzerthaus zu entdecken.
Die Musikfestspiele Potsdam Sanssouci, die 2021 ihr dreißigjähriges Bestehen feiern konnten, sind ein Festival mit Musik aus Mittelalter, Renaissance, Barock, Klassik und Romantik in historisch informierter Aufführungspraxis. Darüber hinaus bieten sie thematisch angebundene Ausflüge in den Jazz, die Weltmusik und alljährlich mehrere Uraufführungen Neuer Musik. Die Festspiele finden jährlich drei Wochen im Juni mit ca. 80 Veranstaltungen im UNESCO-Welterbe der preußischen Schlösser und Gärten von Potsdam & Berlin sowie in der historischen Mitte von Potsdam und seiner Umgebung statt. Das Festival wird von der Landeshauptstadt Potsdam und vom Land Brandenburg gefördert und in Zusammenarbeit mit der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg veranstaltet. Es kommen eine bis drei Opernproduktionen, Schlosskonzerte, Open-Air-Konzerte, ein Fahrradkonzert, Führungen und Vorträge, innovative musikkulturelle Hörvermittlung und Kinderprojekte zur Aufführung – die meisten davon sind selbst produziert oder extra thematisch für die Festspiele zusammengestellt. Jedes Jahr wird mindestens ein neues Veranstaltungsformat entwickelt.
Seit 2018 ist die Blockflötistin und Dirigentin Prof. Dorothee Oberlinger Intendantin der Musikfestspiele Potsdam Sanssouci. Unter ihrer künstlerischen Leitung präsentiert sich das Gesamtensemble der preußischen Künste als sommerlicher Treffpunkt internationaler Künstler, mit Musik und Oper und jährlich wechselnden Themen, die die kulturhistorischen Verbindungen zur Stadt Potsdam und zum Land Brandenburg programmatisch fantasievoll fassen. Dabei wird das kreative Zusammenspiel der Künste mit interdisziplinären Konzepten, die die Verbindung der Künste untereinander suchen, verstärkt ausgelotet. Zentral ist die Ausrichtung auf die sogenannte Alte Musik und historisch informierte Aufführungspraxis auf höchstem künstlerischem Niveau.
Die verborgenen Preziosen des Potsdamer Repertoires, das mehr als 450 Jahre Musikgeschichte umfasst, wiederaufzuführen, ist dabei ein wichtiges Ziel. Ergänzt wird es durch Ausflüge und Brücken zu anderen Genres wie Jazz, Pop, Elektronik, Volksmusik, ethnischer Musik, aktueller Musik etc.
Mit der neu eingeführten Lunch-Konzertreihe fördern die Musikfestspiele junge Nachwuchs-Ensembles der Alten Musik und bieten jungen Orchestermusikern professionell angeleitete Begegnungen mit den Spielpraktiken historischer Aufführungspraxis.
Saison-Highlights bis Mai 2022
Auch in der laufenden Saison wartet das gewohnt vielfältige Programm des Nikolaisaals wieder mit großen Namen auf – von Harald Krassnitzer (26. Februar) bis Ivo Pogorelich (5. März), von Max Herre (26. März) bis Milow (5./6. Mai). Ein außergewöhnlicher Abend ist beim Auftritt des gehörlosen finnischen Rappers Marko Vuoriheimo und seiner Band SIGNMARK am 18. März zu erwarten - ein einzigartiges Happening aus Musik in Gebärden- und gesprochener Sprache, Visuals und HipHop-Tanz, das für Nichthörende wie Hörende gleichermaßen zum Erlebnis wird.