Historische Gärten standen und stehen für Tradition und Fortschritt in der Kulturgeschichte der Menschheit. Sie zeugen vom Wandel des Naturverständnisses, bilden immer wieder Gesellschaftsmodelle ab, sind Orte der Bildung und der Erholung. Neben künstlerischen und geschichtlichen Qualitäten spielen auch die ökologischen und ökonomischen Werte der Gärten als Kulturdenkmale eine bedeutende Rolle. Doch mit den Nutzungsbedürfnissen des 21. Jahrhunderts hat sich auch das Nutzungsverhalten deutlich verändert. Dies ist nicht nur in den historischen Gärten der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) zu beobachten, sondern gilt europa- und weltweit. Damit erhöhen sich die Anforderungen an den Schutz und die Bewahrung der Gartenkulturgüter.
Hinzu kommen die Herausforderungen des Klimawandels. Die Resultate sind in Berlin-Brandenburg bereits seit Jahren spürbar: Zunahme von Trockenheit, Stürme, Regenstürze, kurz Wetterextreme als neues Umweltphänomen. Sie wirken sich auch auf den Erhalt und die Pflege der Schlösser und Parks von Potsdam und Berlin aus.
So steht die SPSG heute neben Ihren klassischen Aufgaben, die sich aus der Verantwortung für 39 Schlösser, 300 Bauten und zahlreichen hochkarätigen Sammlungen ergeben, vor neuen Herausforderungen. 800 Hektar umfassen die historischen Gärten in Berlin und Brandenburg, die als Teil der verschiedenen Schloss- und Gartenanlagen seit dem 17. Jahrhundert in Berlin und der Havellandschaft bei Potsdam durch die Hohenzollern errichtet wurden.
Der Gartengestalter Peter Joseph Lenné fasste im 19. Jahrhundert mehrere dieser Schloss- und Gartenensembles zu einer Kulturlandschaft zusammen, die 1990 in die UNESCO-Liste des Kulturerbes der Menschheit aufgenommen wurde.