Das GRIPS Theater gilt als eines der berühmtesten Kinder- und Jugendtheater weltweit, es hat mit seinem emanzipatorischen Ansatz ein ganz eigenes Theatergenre entwickelt. Was 1969 seinen Anfang im "Reichskabarett" unter der Leitung von Volker Ludwig als kleine freie Theatergruppe nahm, ist heute ein festes, vom Berliner Kultursenat gefördertes Haus mit dem Umfang eines Stadttheaters mit zwei Bühnen, das mit zu den wichtigsten Institutionen in der Berliner Theaterlandschaft zählt. 13 professionelle Schauspieler*innen spielen bis zu 400 Vorstellungen im Jahr mit einem Repertoire von bis zu 18 Stücken. Durchschnittlich besuchen bis zu 85.000 Zuschauer jährlich das GRIPS Theater, bis zu 15.000 Teilnehmer*innen werden in mehr als 500 Veranstaltungen der Kulturellen Bildung erreicht, die Auslastung liegt zwischen 80 und 90 Prozent. Neben Kinder- und Jugendstücken gibt es gleichermaßen auch ein Repertoire für Erwachsene, allen voran die legendäre LINIE 1, die hier ihren Ursprung hatte.
Neben dem Spielbetrieb ist die zweite tragende Säule des Hauses die theaterpädagogische Abteilung des Hauses, eine der größten und bekanntesten Berlins. Neben der täglichen Arbeit in Berliner Schulen, arbeiten die sechs Theaterpädagog*innen in einem breiten Netzwerk mit Expert*innen und Partner*innen aus dem sozialen, pädagogischen und politischen Bereich zusammen und bieten ein äußerst umfangreiches, vielfältiges und innovatives Programm der Kulturellen Bildung an.
GRIPS Theater ist nicht nur ein äußerst vitales Theater, das sein Publikum mitnimmt auf eine Reise, GRIPS heißt auch: Eine klare Haltung zu haben. Seit 50 Jahren setzt sich das Haus „für die Kinderrechte, Toleranz, ein solidarisches Miteinander und ein menschenwürdiges Weltbild ein, und positioniert sich klar gegen rechte Hetze und Gewalt.", so der heutige Leiter Philipp Harpain. "50 Jahre GRIPS Theater bedeutet eine außerordentliche, bewegte und engagierte Theatergeschichte, eine Geschichte, die die Kinder- und Jugendtheater weltweit mit einbezog, und die die Welt ein bisschen lebenswerter machte.“
DIE HIGHLIGHTS in der SPIELZEIT 2019/2020
Das GRIPS Theater kooperiert weltweit mit Partnern, im September 2019 mit dem musikalisch-tänzerischen Theaterspektakel „Ankommen is WLAN – The Arrival“ das kraftvolle, bildreiche Ergebnis einer auf zwei Jahre angelegten Recherche-Reise unter der Leitung der Regisseurin Theresa Henning in Berlin und Uganda zur Premiere.Mit „Bubble Jam“, eine „Cloudperformance für Smartphones“ ist das GRIPS mit der Performancegruppe Rimini Protokoll neue ästhetisches Wege gegangen, Premiere war im Oktober. 60 Testspielende verbinden sich hier über Smartphones, ein Algorithmus filtert heraus, wie, wo, warum und mit wem sie sich in den Bubbles treffen.Die große Spielzeitproduktion „#diewelle2020“, eine Neubearbeitung des Romans „Die Welle“ von Morton Rhue, hat am 15. Januar 2020 seine Uraufführung, Text, Übersetzung und Regie übernimmt Jochen Strauch.
In der zweiten Spielzeithälfte kommen die Kinder zum Zug: In den mit dem „berliner kindertheaterpreis 2019“ ausgezeichneten Stück „Das Leben ist ein Wunschkonzert“ von Esther Becker (UA am 26.3.20, Regie: Frank Panhans), und im GRIPS-Klassiker „Bella, Boss und Bulli“ von Volker Ludwig (P am 7.5.20, Regie: Robert Neumann) geht es um die Kraft des Gesehenwerdens und Mitteilens. „Kinder denken ja immer, sie dürften nichts von ihren Problemen erzählen, um ihre Familie nicht zu verraten. Kindern diese Verantwortung von den Schultern zu nehmen, dafür stehen diese beiden Stücke. Und wie immer ist es so, dass unsere Kinderstücke ebenso Mutmachstücke für Erwachsene sind, denn erst wenn diese genau hinsehen, ist Veränderung möglich“, so Philipp Harpain.
Spielstätten
Das GRIPS hat zwei Bühnen, eine im Haupthaus im Tiergarten am Hansaplatz und eine weitere in Mitte im Podewil.
GRIPS Hansaplatz
Atlonaer Str. 22, 10557 Berlin
U9 Hansaplatz, S Bellevue, Bus 106
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GRIPS Podewil
Klosterstr. 68. 10179 Berlin
U2 Klosterstraße, S+U Jannowitzbrücke, S+U Alexanderplatz
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