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Bürgermeister der Fontanestadt Neuruppin Jens-Peter Golde © Henry Mundt

Bürgermeister der Fontanestadt Neuruppin Jens-Peter Golde © Henry Mundt

Interview

Interview mit Herrn Jens-Peter Golde, Bürgermeister der Fontanestadt Neuruppin

Herr Jens-Peter Golde ist Bürgermeister der Fontanestadt Neuruppin, die im Jahr 2019 mit fontane.200 ein großes Jubiläum feiern.

Herr Golde, welchen Stellenwert hat Kunst und Kultur für die Stadtentwicklung Neuruppins?

Neuruppin ist eine Kulturstadt durch und durch. Das fängt bereits beim kulturvollen Umgang mit unserer Vergangenheit an: Zahlreiche Gebäude der einstigen Garnisonsstadt wurden erfolgreich umgenutzt, die Kyritz-Ruppiner Heide entwickelt sich zum touristischen Anziehungspunkt und die historische Altstadt Neuruppins erstrahlt in neuem Glanz. Doch unsere Stadt ist natürlich nicht nur wegen der naturverbundenen Lage und der städtebaulichen Besonderheiten bei Einheimischen wie Touristen geschätzt. Zahlreiche kulturelle Sehenswürdigkeiten, oft mit Bezügen zu großen Persönlichkeiten, die in unserer Stadt gewirkt haben – wie Karl Friedrich Schinkel, Gustav Leopold Kühn, Friedrich der Große, Theodor Fontane oder Eva Strittmatter - locken jedes Jahr auf’s Neue zahlreiche Besucher von Nah und Fern nach Neuruppin. Viele Neuruppinerinnen und Neuruppiner – ob „Alteingesessene oder Zugezogene“ – schätzen die ausgeprägte Kunst- und Kulturlandschaft Neuruppins, sie sich stets weiterentwickelt und neu erfindet. Ich würde sogar sagen: In unserer Stadt sind überdurchschnittlich viele engagierte Kunst- und Kulturschaffende tätig, die mittlerweile auch das Stadtbild prägen. Ich denke da z.B. an die zahlreichen verschiedenen Galerien.

Als Bürgermeister der Fontanestadt bin ich stolz darauf, was Bürgerschaft, Politik und Verwaltung in den letzten Jahren in Neuruppin entwickeln konnten – auch wenn das zum Teil mit heftigen Diskussionen einherging. Aber auch eine gewisse Streitkultur gehört eben zu einer Kulturstadt. Und wenn ich an die Ergebnisse denke, die z.T. tausende Touristen in die Fontanestadt ziehen, bin ich überzeugt: Alle Diskussionen haben sich gelohnt.

Wie wird die „Fontanestadt“ tagtäglich gelebt?

Seit 1998 trägt Neuruppin den offiziellen Beinamen Fontanestadt. Nach 20 Jahren kann ich mit Fug und Recht behaupten, dass dies bei Weitem nicht nur ein bloßes Lippenbekenntnis oder eine Marketingstrategie ist. Wer durch die Fontanestadt läuft, wird spüren, dass ihm der Namensgeber unserer Stadt überall begegnet. Die Neuruppiner leben die „Fontanestadt“ im wahrsten Sinne des Wortes; es ist Teil unserer kulturellen Identität geworden. Als Kulturstadt fördern wir Kunst und Kultur natürlich so weit wie möglich – angefangen bei der Jugendkunstschule bis hin zur Bezuschussung von Projekten durch unsere „Stiftung Soziales Neuruppin“.

Ist Theodor Fontane identitätsstiftend für Neuruppin?

Fontanes „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ sind bis heute für das gesamte Land Brandenburg bild-identitätsstiftend. Die „Wanderungen“ gelten geradezu als Wegweiser für Touristen. Im Rahmen der Fontane-Festspiele, die wir 2010 ins Leben gerufen haben und seither alle zwei Jahre durchführen, haben Gäste u.a. die Möglichkeit auf den Spuren Fontanes zu reisen.

Als Geburtsstadt ist Neuruppin natürlich der authentische Ort zur Erlebbarkeit Fontanes. So werden beispielsweise bereits seit 1994 die Fontane-Preise verliehen und zum Geburtstag Fontanes am 30. Dezember kommen Jahr für Jahr zahlreiche Menschen zusammen, um des Namensgebers unserer Stadt zu gedenken. Besonders erfreulich ist der Sitz der Theodor Fontane Gesellschaft in Neuruppin und die damit zusammenhängende gute Zusammenarbeit mit der weltweit agierenden Gesellschaft. Auch wenn es für den einen oder anderen außer Frage stand, so war es doch nicht selbstverständlich, dass der brandenburgische Landtag die Geburtsstadt Fontanes zum zentralen Austragungsort der Aktivitäten im Fontanejahr 2019 bestimmen würde. Umso mehr haben wir uns über den Beschluss gefreut, denn neben einem schlüssigen Konzept für das Jubiläumsjahr 2019 würdigt es auch alle bisherigen Bemühungen der Fontanestadt.

Der Name Fontanes wird übrigens seit dem Jahr 2015 auch über die „Medizinische Hochschule Brandenburg Theodor Fontane“, die über einen Campus in Neuruppin verfügt, weit über die Stadt- und Landesgrenzen hinaus transportiert. Die Hochschule bietet die Studiengänge Medizin und Psychologie an und zeichnet sich insbesondere durch ihre ausgeprägte Praxisorientierung aus.

Welche Rolle spielt Neuruppin im Gesamtprogramm der Feierlichkeiten im Jahr 2019?

Wie gesagt: Neuruppin wird 2019 zentraler Austragungsort sein. So wird das Jubiläumsjahr am 30. März 2019 in unserer Stadt feierlich eröffnet und am 30. Dezember 2019 beendet werden. Geplant ist eine bundesweit ausstrahlende Leitausstellung im Museum Neuruppin. Im Rahmen des neunmonatigen, vielseitigen Festprogramms von und mit Neuruppinerinnen und Neuruppinern sind u.a. Höhepunkte wie ein Schülerbesuchsprogramm oder die Fontane Festspiele geplant. Alle Informationen dazu gibt es unter www.fontane-200.de.

Verbinden Sie nachhaltige Chancen für die Stadt und die Region mit fontane.200?

Zweifellos sind mit einem solchen Ereignis immer Image- und Werbeeffekte verbunden. Dabei erwarten wir eine Stärkung des Kulturtourismus der gesamten Region. Neue langanhaltende Partnerschaften sollen geschaffen werden. Darüber hinaus sind auch langfristige, nachhaltige Projekte geplant, die beispielsweise die umliegenden Orte und die Südstadt Neuruppins einbeziehen. So wird fontane.200 ein Zugewinn für alle: Veranstalter, Partner, Gäste sowie die gesamte Stadt und Region.

Wir haben bereits im Jahr 2016 eine Veranstaltungsreihe installiert, in deren Rahmen über neue Ideen für das Fontanejahr diskutiert werden kann. Das ist äußerst spannend und ich bin begeistert von dem unglaublichen Ideenreichtum der verschiedenen Akteure. Ich freue mich daher bereits sehr auf die vielfältigen Formate 2019 und lade schon jetzt Gäste von Nah und Fern ein, sich 2019 in Neuruppin fontanisieren zu lassen. Seien Sie herzlich willkommen!

  • Blick vom Ruppiner See auf die Klosterkirche © Traub
  • Bürgermeister der Fontanestadt Neuruppin Jens-Peter Golde © Henry Mundt