Dr. Stefan Franzke, Geschäftsführer von Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie, im Gespräch mit Causales über die Hauptstadt, Kultur und darüber, wie beides zusammengehört.
Was macht Berlin aus?
Berlin begeistert – als Kreativmetropole, als Startup-Hub, als innovativer Technologie und Wissenschaftsstandort. Berlin ist eine der dynamischsten Wirtschaftsregionen Deutschlands und Berlin Partner bietet an diesem international attraktiven Standort Wirtschaftsförderung und Technologieförderung für Unternehmen, Investoren und Wissenschaftseinrichtungen.
Und was macht Berlin auch zu einem kulturellen Hotspot?
Die Kunst, für die Berlin heute steht, ist so vielfältig wie die Stadt selbst. In angesagten Stadtteilen wie Schöneberg, Kreuzberg oder Friedrichshain tanzen Graffiti an den Fassaden. In Berlin-Weißensee beziehen Künstler Ateliers in alten Werkstatthöfen, während sich Studierende in der nahe gelegenen Kunsthochschule mit Themen wie Kunsttherapie und Raumstrategien beschäftigen. Und im Soho House in Berlin-Mitte ziert eine Hai-Skizze von Damien Hirst das Foyer – nur etwa 1,5 Kilometer Luftlinie entfernt von Caspar David Friedrichs Gemälde „Mönch am Meer“ in der Alten Nationalgalerie. Kurzum: Die Berliner Kunstszene ist vielschichtig und lebendig. International gefeierte Stars und die Werke großer Meister locken Besucherinnen und Besucher aus aller Welt in die großen Galerien und Museen. Ein paar Straßen und Häuser weiter jedoch kann man an den ungewöhnlichsten Orten dieser Stadt die ungebändigte, freie Szene erkunden.
Inwiefern ist das auch als Standortfaktor von Belang?
Berlin genießt weltweit einen sehr guten Ruf. Insbesondere in China steht die Metropole als Ort zum Leben und Arbeiten, aber auch als Unternehmensstandort hoch im Kurs. Aus internationaler Sicht charakteristisch für Berlin sind seine Weltoffenheit, eine hohe Lebensqualität, Kreativität und Freiheit. Das geht aus der Studie „Berlin Image“ hervor, die infratest dimap im Auftrag von Berlin Partner durchgeführt hat. Dabei wurden Multiplikatoren aus Wirtschaft, Wissenschaft und Kunst/Kultur in acht Ländern sowie die Bevölkerung in Berlin befragt. Wie die Studie ergab, ist die Wahrnehmung Berlins heute international ausgesprochen positiv.
In welchen Bereichen vor allem?
Berlin gilt als weltoffene Stadt mit viel Lebensqualität. So ist aus Sicht der Befragten für Berlin vor allem sein Weltniveau (34 Prozent) charakteristisch. Darüber hinaus verbanden die Studienteilnehmer vornehmlich positive Assoziationen mit der Stadt – wie Weltoffenheit (26 Prozent), hohe Lebensqualität (27 Prozent), gute wirtschaftliche Chancen (26 Prozent) oder eben das Thema Kreativität und Kultur (23 Prozent).
Das heißt…?
Berlin ist eine liebens- und lebenswerte Stadt. Die dynamische Mischung aus Weltoffenheit, Lebensqualität, Kreativität und Freiheit ist einzigartig. Dazu kommt das Neben- und Miteinander von Start-ups und etablierter Industrie, von Kreativ- und Musikszene sowie einer exzellenten Hochschul- und Wissenschaftslandschaft. Mit dieser einzigartigen Mischung zieht Berlin Menschen aus der ganzen Welt an, die hierherkommen, um zu arbeiten und zu leben. Wir begleiten die Unternehmen von der Ansiedlung und Entwicklung bis zur Expansion in alle Teile der Welt. Denn die meisten von ihnen sind gekommen, um in Berlin zu bleiben und von hier aus ihr Geschäft zum Erfolg zu bringen. Deshalb lohnt es sich, dieses Wachstum weiter voranzutreiben.
Wie engagieren sich Berlin Partner und die Partner für Berlin für Kultur?
Als Wirtschaftsförderung bringen wir uns auf vielfältige Weise ein. Zum Beispiel mit unserer Berlin-Partner-KulTour, wo wir das Berlin-Partner-Netzwerk mit der Berliner Kulturszene verzahnen. Ob Berlin Biennale, C/O Berlin, Konzerthaus, Radialsystem oder Wintergarten Varieté – auch hier ist das Programm so bunt und vielfältig wie das Angebot. Darüber engagieren sich Berlin-Partner selbst wie etwa BMW mit der Staatsoper für alle oder Würth, die verschiedene Kunstausstellungen fördern. Und nicht zuletzt ist Berlin Partner auch in der Jury des Europäischen Kulturmarken-Awards 2018 vertreten.