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Plakatmotiv des Ulmer Museums, kulturpunkt-Fotowettbewerb 2014

Fotografie und Gestaltung: Olaf Bertsche / Plakatmotiv des Ulmer Museums, kulturpunkt-Fotowettbewerb 2014

Fachbeitrag

kulturpunkt ulm: Stadt Ulm etabliert kulturelle Dachmarke - Fachbeitrag von Katharina Tenta, Referentin für Kulturmarketing

kulturpunkt ulm: Stadt Ulm etabliert kulturelle Dachmarke

Seit September 2013 taucht er immer wieder im Ulmer Stadtbild auf: der kulturpunkt ulm. Er bietet Wiedererkennung und Orientierung zugleich und zieht sich wie ein roter Faden durch die Kommunikation der städtischen Kultureinrichtungen Ulms. Die kulturelle Dachmarke selbst ist noch sehr jung, doch ging ihrer Entstehung eine umfassende strategische Planungsphase voraus, die nach wie vor das Fundament aller Kampagnen und öffentlichkeitswirksamen Aktionen rund um den kulturpunkt ulm ist.

Dreischritt aus Kulturumfrage, Konzepterarbeitung und Umsetzung

Der Ulmer Stadtrat war es, der im Jahr 2011 feststellte, dass eine gemeinsame, einheitliche Linie in der Kommunikation der städtischen Kultureinrichtungen bis dahin fehlte. Gleichzeitig erkannte er die Notwendigkeit, an zentraler Stelle bestimmte Kulturnutzergruppen noch gezielter anzusprechen. Er erteilte den Auftrag, ein umfassendes Konzept für das künftige übergreifende Kulturmarketing zu erarbeiten und anschließend umzusetzen. Eine im Sommer 2012 durchgeführte Bevölkerungsbefragung zur Nutzung kultureller Angebote war der Startschuss für eine langfristig ausgerichtete Strategie des kommunalen Kulturmarketings. Im  November 2012 gab der Stadtrat grünes Licht für die Umsetzung des - unter anderem auf Grundlage der Kulturumfrage - erarbeiteten Konzepts. Der erste Schritt war die Entwicklung einer neuen kulturellen Dachmarke für die städtischen Kultureinrichtungen, die deren jeweils eigenständiges Erscheinungsbild nicht ersetzen, sondern ergänzen sollte. Seit September 2013 ist der kulturpunkt ulm im Einsatz.

kulturpunkte und Pappmasken

Der kulturpunkt ulm steht und fällt mit dem Angebot der zugehörigen Einrichtungen und damit auch mit deren künstlerischen Zielsetzungen. Die bislang durchgeführten Kampagnen setzen deshalb konsequent auf zwei Dinge: Das kulturelle Programm und die Menschen, an die es sich richtet, das Kulturpublikum. Dreh- und Angelpunkt der ersten Kampagnen waren und sind: Pappmasken bekannter Persönlichkeiten, die in Zusammenhang mit dem Angebot der städtischen Kultureinrichtungen stehen. Sie verleihen dem kulturpunkt ulm ein Gesicht, dahinter verstecken sich Ulmerinnen und Ulmer – ein Querschnitt derzeitiger oder künftiger Kulturnutzerinnen und –nutzer. Die Pappmasken irritieren, machen neugierig und sorgen so für einen Aha-Effekt. Ganz bewusst wird die persönliche „Du“-Ansprache eingesetzt, um Kultur möglichst unkompliziert zu vermitteln. Neben großen Plakat-Kampagnen finden immer wieder begleitende Aktionen statt, die die Menschen aktiv einbinden, sei es eine Stempel-Sammelaktion oder ein Fotowettbewerb unter dem Motto „Max, Clara und du“, bei dem die Ulmerinnen und Ulmer selbst ihr originellstes Motiv mit Pappmasken einsenden konnten.

Kultur im Alltag lebendig machen

Ziel ist es, die Kultur mit einem Augenzwinkern in den Alltag der Menschen zu tragen. Die verschiedenen Kampagnen bauen aufeinander auf, um den kulturpunkt ulm langfristig in den Köpfen der Menschen zu etablieren. Die Reaktionen der Menschen vor Ort zeigen, dass sich der strategische und planerische Aufwand lohnt: Die Plakate fallen positiv auf, auch jenen, die sich nicht von Haus aus für Kunst und Kultur begeistern. Die Stempel-Sammelaktion kam so gut an, dass Sammelhefte nachgedruckt werden mussten und auch die Resonanz auf den Fotowettbewerb war überwältigend – das Ergebnis ist auf verschiedenen Postkarten zu bewundern, die überall in der Stadt verteilt werden. Weitere Kampagnen werden folgen, parallel dazu wird das ursprüngliche Konzept beständig weiterentwickelt. Denn klar war von Anfang an: „Kultur in Ulm“, das sind nicht nur die städtischen Einrichtungen. Im Gegenteil – die Ulmer Kulturszene lebt von einem spartenübergreifend ausdifferenzierten Angebot, das für eine Stadt dieser Größe beachtlich ist. Im nächsten Schritt wird es darum gehen, wie der kulturpunkt ulm auf weitere Akteure ausgedehnt und damit die Aufmerksamkeit auf die gesamte Ulmer Kulturszene gelenkt werden kann. Die Zielsetzung bleibt auch in Zukunft dieselbe: Im Mittelpunkt steht das Kulturpublikum, das auf eine augenzwinkernde und unkomplizierte Weise Teil der Kampagnen und damit der Kultur vor Ort wird.

www.kulturpunktulm.de

  • PorträtKatharina Tenta
  • Postkartenansicht 'Mach mir den Max'