„Denkmal als Zukunftsort!?“
Denkmal als Zukunftsstandort!? Was wie ein Gegensatz klingt, ist de facto eine für viele ehemalige Industriequartiere und -immobilen formulierte Aufgabe: Nämlich einerseits ein Denkmal baulich zu erhalten und das Areal zugleich zu einem integrierten Kultur- und Wirtschaftsstandort weiterzuentwickeln. Dabei setzen industriekulturelle Standorte auf ihre hohe Anziehungskraft für die Kreativwirtschaft und für Kulturveranstalter, denn sie sind einmalige Projektionsflächen vergangener und zukünftiger Identitäten und beziehen ihre Inspiration aus der Gleichzeitigkeit von großer Geschichte und visionär Neuem. Ehemalige Industriestandorte wie die stillgelegte Zeche und Kokerei Zollverein in Essen – die „schönste Zeche der Welt“ – sind heute UNESCO-Welterbe und touristische Attraktion, Wirtschaftsstandort und Bildungscampus zugleich. Dieser Erfolg basiert auf einer kontinuierlichen städtebaulichen Planung im Spannungsfeld denkmalgeschützter Strukturen und neuer Ideen und gibt damit eine Antwort auf die Frage, wie die divergierenden Ziele von Denkmalschutz, Stadtentwicklung, Kreativwirtschaft und neuer Architektur in Einklang gebracht werden können. Motoren dieser Entwicklung sind wirtschaftliche Konzepte und Unternehmen, die in Neu- und Umbauten bzw. die Sanierung der historischen Bausubstanz investieren und auf diese Weise Standorte effizient und damit zu Zukunftsstandorten machen. Im Zusammendenken von Ästhetik und Effizienz liegt also das Potenzial von produktivem und kreativem Wandel. Welche Herausforderungen und Erfolgsgeschichten gibt es bei der Umsetzung der Wandlungsstrategien von industriekulturellen Standorten?
Die Teilnehmer des führenden Forums für Kulturanbieter und Kulturförderer erwarten lebendige key notes von Kulturexperten, partizipative Diskussionsrunden und erfolgreiche Praxisbeispiele in den parallel stattfindenden Foren Transformation, Kulturhauptstadt, Kulturimmobilien, Kulturtourismus, Kulturelle Bildung, Industriekultur, Kultursponsoring, Kulturmarken, Stadtkultur und Digitalisierung und dem emotionalen Abschlussforum Dirigieren & Führen.
13. November 2018
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10:00 - 10:45 Uhr Impuls
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Zwischen- und Umnutzung von Industriearealen: Bottom-up statt Top-down
Pascal Biedermann, Geschäftsführer der Kantensprung AG, Basel
Das Umnutzen oder Transformieren von Industriearealen bietet grosse Chancen, davon sind heute zum Glück die meisten Beteiligten überzeugt. Zu Beginn einer Transformation stellen sich elementare Fragen, zum Beispiel über das „wie“. Da gibt es verschiedene Ansätze, die je nach Projekt individuell eingesetzt werden. Anhand eines erfolgreichen Beispiels in Basel sehen wir einen Ansatz der von der Basis, also der Bevölkerung und potenziellen Nutzern, mit einfachen und flachen Strukturen funktioniert hat. Das Projekt wurde auf privater Basis, also ohne Staat, umgesetzt und hat Schule gemacht. Im Zentrum stehen soziale und kulturelle Aspekte. Und trotzdem, oder vielleicht gerade deswegen, gehen die Projekte auch aus wirtschaftlicher Sicht auf.
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10:45 - 11:00 Uhr
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Kaffeepause & Netzwerken
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11:00 - 12:00 Uhr |
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Diskussionsrunde: „Ästhetik als Kulisse“, Wechselwirkung zwischen Ästhetik, Effizienz und Kommerz
mit Adolf Winkelmann, Winkelmann Projekt GmbH Colja Dams, VOK DAMS Events & Live-Marketing Prof. Heinrich Theodor Grütter, Direktor der Stiftung Ruhr Museum und Mitglied des Vorstands der Stiftung Zollverein
Was macht Denkmäler oder ehemalige Industriequartiere zur begehrten Kulisse für Kunst und Kultur, für Theaterstücke und Performances, für Kinofilme und Werbeaufnahmen? Die Schönheit der Bauten? Die ge- und erlebte Geschichte? Und werden die Orte und Räume durch kommerzielle Begehrlichkeiten abgewertet? Oder aufgewertet? Oder anders betrachtet: Wie sollte ein Raum, ein Gebäude, eine (urbane) Landschaft idealerweise beschaffen sein für den (parallelen) kulturellen, medialen und kommerziellen Gebrauch? Das Spannungsfeld von Ästhetik und Nutzbarkeit beleuchtet diese Diskussion aus der Perspektive des Architekten, des Event-Experten und des Filmregisseurs.
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12:00 - 13:00 Uhr
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Mittagspause & Netzwerken
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13:00 - 14:00 Uhr |
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INVESTIEREN STATT EXPERIMENTIEREN: Argumente für eine relevante Kreativ- und Kulturwirtschaftspolitik am Beispiel der KULTURBRAUEREI
Sören Birke, Geschäftsführer des Kesselhaus/Maschinenhaus in der Kulturbrauerei, Berlin
Denkmal als Zukunftsstandort!? Das kreative Milieu vergangener Größe
Prof. Franz Lehner, Ruhr-Universität Bochum
Im Anschluss Diskussion
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14:00 - 14:15 Uhr |
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Kaffeepause & Netzwerken |
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14:15 - 15:15 Uhr |
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Abschlussdiskussion: „Zwischen Ästhetik und Effizienz“
Mit Prof. Dr. Oliver Scheytt, Geschäftsführer der Kulturexperten Dr. Scheytt GmbH und Prof. Dr. Hans-Peter Noll, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Zollverein
Der heutige Umgang mit (baulichen) Denkmälern verlangt das scheinbar Unmögliche: liebevoll-pflegend zurückzuschauen und zugleich so zukunftsweisend wie anpackend nach vorne zu denken ‑ und ganz nebenbei noch kulturelle wie wirtschaftliche Ansprüche im Blick zu behalten. Das Gespräch soll zeigen und anstoßen, wie es gehen kann. Welche Konzepte, Lösungsansätze und Best-Practice-Beispiele existieren, welche lohnt es wo umzusetzen? Wo liegt das Potenzial des Zusammendenkens von Alt und Neu, des Zusammenwirkens von Ästhetik und Effizienz – und wie kann es voll entwickelt werden?
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15:15-15:30 Uhr
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Kaffeepause & Netzwerken
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15:30-17:30 Uhr
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Abschlussforum Dirigieren & Führen
mit Prof. Gernot Schulz und der Neuen Philharmonie
>>> weitere Informationen finden Sie hier
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Programmänderungen vorbehalten.
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