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Sinfonikerschiff (c) Frank Höhler

Sinfonikerschiff (c) Frank Hoehler

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Dresdner Sinfoniker – Panzerkreuzer Potemkin

Die Dresdner Sinfoniker gehören zu den führenden Sinfonieorchestern für zeitgenössische Musik. Die Produktionen des Ensembles – Virtuosen nahezu aller wichtigen Orchester Europas spielen dafür zusammen – wurden vielfach ausgezeichnet (UNESCO-Sonderpreis "Welthorizont", ECHO Klassik u.a.). Doch beschränkt sich die Qualität der Musiker nicht auf musikalische Exzellenz allein. Die Dresdner Sinfoniker sind ein Laboratorium für Multimediaprojekte, die Töne sichtbar und Farben hörbar machen. Ihre Aufnahmesituationen sind Ausnahmesituationen: Statt im Orchestergraben sitzt das Orchester auf Balkonen eines riesigen Plattenbaus (Hochhaussinfonie, 2006); der Dirigent steht nicht vor seinen Musikern, er wird zugeschaltet wie ein Hologramm aus dem Jenseits (Erstes Ferndirigat der Welt, 2008).

Die Dresdner Sinfoniker haben den Fall der Berliner Mauer erlebt, darum ist es kein Zufall, dass sie nicht nur zwischen den verschiedenen Kunstsparten Fenster aufstoßen möchten, sondern auch Mauern einreißen zwischen Israel und Palästina (Symphony for Palestine, 2013), der Türkei und Armenien (Aghet, 2015), Russland und der Ukraine (Panzerkreuzer Potemkin, 2018). Die großen Open Air-Veranstaltungen der Dresdner Sinfoniker aus Großwandprojektionen und Live-Improvisationen sind komplexe „Partituren von Ereignissen“ (Ferdinand Kriwet). Sie haben die künstlerische Kraft, das Publikum aufsehen und aufhorchen zu lassen.

Das Panzerkreuzer Potemkin Projekt

Eine Treppe ist da, eine riesige Freitreppe, oben reicht sie in den Himmel, unten ins schwarze Meer. Eine Phalanx von Kosakenstiefeln marschiert herab, Gewehr unterm Arm, unausweichlich, bedrohlich. Dann schießen die zaristischen Truppen ins Volk, das mit den Meuterern des Panzerkreuzers Potemkin sympathisiert. Menschen stürzen die Treppe hinab, und dann jener Kinderwagen, quälend langsam aus der Hand der sterbenden Mutter gerutscht, dann immer schneller bis der Wagen kippt, und dann Schnitt: Es ist diese expressive Montagetechnik, mit der Sergej Eisenstein in seinem unsterblichen Film Panzerkreuzer Potemkin das Wahrzeichen von Odessa zur wahrscheinlich berühmtesten Treppe der Welt gemacht hat und zugleich zum Inbegriff für die Sehnsucht nach Freiheit und Brüderlichkeit.

Eisenstein wollte, dass sich jede Generation auf diese schreiend-stummen Bilder ihren eigenen Soundtrack schaffe. Für unsere Generation haben das die Pet Shop Boys getan, die in ihrem Welthit Go West Elemente der sowjetischen Nationalhymne verarbeitet haben und im Video ebenfalls Männer in Uniform auf einer schier endlosen Treppe marschieren lassen – aber himmelwärts, in die Arme der amerikanischen Freiheitsstatue!

Gemeinsam mit den Dresdner Sinfonikern, einem der europaweit führenden Orchester der Neuen Musik, für ihre sparten- und grenzüberschreitenden Projekte u.a. mit dem UNESCO-Sonderpreis «Welthorizont» ausgezeichnet, haben die Avantgardisten des Elektropop einen einzigartigen Sound kreiert, der den berühmten Film Panzerkreuzer Potemkin schon bei einigen Gelegenheiten untermalte: zuerst am Trafalgar Square im Herzen Londons, der im Jahre 2004 für das Konzert der Briten und Dresdner zum ersten Mal in der Geschichte Englands für ein Konzert gesperrt wurde; dann 2006 als «Hochhaussinfonie» in der Prager Straße von Dresden, einem Schauplatz der samtenen Revolution von 1989, wo der Dirigent Jonathan Stockhammer von einem hohen Kran aus das Orchester auf den Balkonen des längsten deutschen Plattenbaus ferndirigierte. Im Sommer 2018 kommt dieser großartige Wahnsinn nun endlich an den Ort seiner Entstehung, nach Odessa, zurück.

Die „Weltheilungsmusik“ der Pet Shop Boys und der Dresdner Sinfoniker entspricht ganz dem einzigartigen Vielvölkergemisch dieser Stadt, an deren berühmtem Meeresboulevard einst griechische Kaufleute ihren Handel und dandyhafte jüdische Bandenkönige ihr Unwesen trieben, wie es Isaak Babel in seinen „Geschichten von Odessa“ beschrieb. 1941-1944 folgte die deutsche Besatzung, und dann, nach den Zeiten der Sowjetherrschaft, endlich auch die ukrainische Unabhängigkeit.

Vor der Kulisse dieser geschichtsträchtigen, mythischen Stadt bildet die Потьомкінські східці, die Potemkinsche Treppe, eine natürliche Tribüne für dieses Welttheater: Am Fuß der Treppe eine riesige Showbühne: Eisensteins berühmte Massenszenen auf eine Kinoleinwand projiziert. Die Pet Shop Boys marschieren die Potemkinsche Treppe hinunter. Sie in eine Showtreppe verwandelnd, die ganze Szene von deutschen, ukrainischen und russischen Musikerinnen und Musikern mit einem grandiosen Klangteppich untermalt.

Wenn der Kinderwagen heute wieder die Treppenstufen hinabrollt: Kann das Kind da nicht vielleicht aufgefangen werden? 

Zielgruppe

Alter: 20–70 Jahre
Bildung: Hohes Level an Bildung mit einer großen Menge an Akademikern
Einkommen: Durchschnittliches bis hohes Einkommen
Zielgruppen: Liberal Intellektuelle, Leistungsträger, Veränderer und etablierte Konservative

Finanzierungsquellen

Institutionelle Unterstützung: Landeshauptstadt Dresden, die Kulturstifung Dresden der Dresdner Bank

_Zuwendungen von Stiftungen: Kulturstiftung des Bundes, Creative Europe, Hauptstadtkulturfonds, Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, Fonds SozioKultur, Projektfonds Kulturelle Bildung, German Federal Foreign Office, Ostdeutsche Sparkassenstiftung, Goethe Institut, Fondo Nacional para la Cultura y las Artes (Mexico)
_Spenden
_Sponsoring: Lufthansa, Neumann & Müller, KronSegler Glashütte, Radeberger, Lichtenauer
_Einnahmen: Ticket Gebühren

Medienpartner:

arte, mdr, Deutschlandradio Kultur

Fakten

Rechtsform: gemeinnütziger Verein
Gründungsjahr: 1997
Wirkungsregion: weltweit
Besucher pro Jahr: 50,000
Produktionen pro Jahr 2–3
Anzahl der Angestellten: Vollzeit: 1, Temporär: 4, Ehrenamtlich: 4
Jährlicher Umsatz: ca. 500,000 Euro
  • Dresdner Sinfoniker (c) Thomas Aurin
  • Dresdner Sinfoniker (c) Sabine Grüner
  • Erstes Ferndirigat der Welt (c) Frank Hoehler
  • Hasretim (c) Filip Zorzor
  • Hochhaussinfonie (c) Joern Haufe
  • Waltz with Bashir (c) Mila Teshaieva
  • Winners Paris (c) Sabine Gruener